Neue Bezahlversion

Telepharmazie: Apomondo bindet AMTS-Tool ein

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Berlin -

Apomondo wird um ein AMTS-Tool erweitert. Das von mehreren Apothekern entwickelte Telepharmazieportal kooperiert dazu mit der Avoxa-Tochter Pharma4U: Die vertreibt mit Medicheck eine webbasierte Software für Medikationsanalyse in der Apotheke, die nun in Apomondo integriert wird. Das Telepharmazie-Tool wird unterdessen stetig erweitert: Seit Dezember gibt es eine Bezahlversion und im kommenden Jahr soll ein weitere Upgrade veröffentlicht werden.

„Mit der Kooperation gelingt es uns, digitale Prozesse in der Apotheke zu optimieren“, sagt Ulrich Brunner, Geschäftsführer von Pharma4U. „Gerade das Thema pharmazeutische Dienstleistungen, und damit auch Medikationsmanagement gewinnt mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Stärkung der Apotheke vor Ort noch mehr Bedeutung. Hier können wir unseren Kunden künftig ein noch besseres Angebot machen.“ Die beiden Anwendungen sollen nun Schritt für Schritt miteinander verzahnt werden, sodass Apotheken den Service Medikationsanalyse künftig auch per Video-Meeting den Patienten in häuslicher Umgebung anbieten können.

„Gerade in der telepharmazeutischen Beratung ist es ein großer Zusatznutzen, mit Medicheck ein einfaches, innovatives AMTS-Expertensystem für die Medikationsanalysen an der Seite von Apomondo zu haben“, erklärt Mitgründerin Margit Schlenk, die selbst eine Apotheke in Nürnberg betreibt. Im ersten Schritt solle erst einmal nur ein Button in der Benutzeroberfläche auf auf Login-Seite von Medicheck weiterleiten. „Im zweiten Schritt möchten wir dann so etwas wie ein Single Sign-on einführen, damit mit einem Klick im zweiten Fenster Medicheck verwendet werden kann“, erklärt Dr. Uwe Gebauer von der GB Projektkontor, der als Projektmanager der einzige Nicht-Apotheker im Gründungsteam ist. Der zweite Schritt werde voraussichtlich im ersten Quartal 2021 umgesetzt werden. Und die Einbindung soll in beide Richtungen erfolgen: So biete Medicheck schon ab jetzt im Dashboard einen Butto für den Absprung zu Apomondo, im zweiten Schritt soll die Telepharmazieanwendung dann auch per zweitem Fenster in das AMTS-Tool eingebunden werden. „Dann kann man ganz einfach Nachfragen stellen, wenn sich während der Medikationsanalye welche ergeben sollten“, erklärt Gebauer.

Die neuen Features sollen nicht in der frei zugänglichen Apomondo-Version verfügbar sein, sondern in der Version Apomondo+, die seit dem 1. Dezember verfügbar ist und 49,90 Euro im Monat kostet. Sie bietet Zusatzfunktionen wie die Individualisierung der App-Oberfläche mit Apotheken‐Logo beim Chat, ein Backend zur Verwaltung, Terminsteuerung durch Freigabe‐ und Geblockt‐Funktion oder eine Buchungsfunktion sowie E-Mail-Benachrichtigung des Patienten.

In einem weiteren Schritt soll kommendes Jahr noch eine höhere Apomondo-Version mit noch mehr Funktionalitäten gelauncht werden, kündigt Gebauer an. „Wir machen uns auf den Weg, das mit eigenen Mitteln zu erreichen, wofür andere erst Crowdfunding-Mittel einsammeln müssen“, sagt Gebauer. „Wir werden uns in Richtung einer umfassenden Digital-Anwendung für Apotheken entwickeln.“ Plan sei, mit der Version „Apomondo Expert“ künftig weitere Anwendungsbereiche wie das E-Rezept, die elektronische Patientenakte oder Botendienst-Tools einzubinden.

Erst Mitte Oktober hatte Apomondo den ersten großen Kooperationsvertrag an Land gezogen, nämlich mit Wave/ Pharma Privat. Deren Außendienst soll den Wave-Kunden Apomondo nahebringen. Durch die Kooperation könnte das Projekt, das die Inhaberin der Nürnberger NM Vital Apotheke gemeinsam mit ihren Kollegen Wolfgang Kuhn von der Sonnenapotheke Peissenberg, Dr. Elvan Erdal von der Rosen Apotheke Garbsen, Stefan Frank von der Ronneburg Apotheke Langenselbold und Dr. Uwe Gebauer von der GB Projektkontor aus der Taufe gehoben hat, bald einen erheblichen Schub erhalten: Laut Schlenk hatte Apomondo bis Mitte Oktober knapp unter 300 Nutzer – Wave hat allein 1800 Apothekenkunden, die nun angeworben werden können.

Seit Anfang Oktober Apomondo bietet Schlenk zudem IHK-Fortbildungen an, bei denen Apotheker und PTA sich in der Anwendung des Tools geschult werden. Die Termine für 2021 stehen schon fest: Zwischen Ende Januar und Ende November sollen insgesamt acht Kurse stattfinden. Auf drei Tage Webinarveranstaltung und vier Tage Präsenzunterricht verteilt werden in 50 Unterrichtsstunden die technische Anwendung und die Besonderheiten der Beratung vermittelt. Das Seminar schlägt mit 1500 Euro zu Buche, je nach Bundesland können Teilnehmer aber bis zu 1000 Euro Förderung dafür erhalten. Für 100 Euro mehr können sie außerdem eine Zertifikatsprüfung ablegen – sie sind dann zertifizierte „Apotheker für angewandte Telepharmazie“ beziehungsweise „Tele-PTA“.

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