Wechsel bei Zur Rose-Tochter

Teleclinic: Müller übernimmt von Gründerin

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Berlin -

Bei Teleclinic gibt es einen Wechsel an der Spitze: Gründerin Katharina Jünger scheidet aus dem Unternehmen aus, es übernimmt ihre langjähriger Mitgeschäftsführer Max Müller.

Müller war seit 2019 als COO für das operative Tagesgeschäft als auch strategische Unternehmensprojekte verantwortlich. Nach Angaben des Mutterkonzerns Zur Rose ist er mit den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in Deutschland bestens vertraut. Deutschlandchef Walter Hess: „Max Müller hat Teleclinic als COO zu einem stark wachsenden Telemedizin-Anbieter aufgebaut. Er verfügt über eine profunde Marketing- und Produktexpertise und wird als zukünftiger CEO Teleclinic innerhalb der Zur Rose-Gruppe in die nächste Entwicklungsphase führen.“

Jünger verlässt auf eigenen Wunsch das Unternehmen zum 1. April, um sich nach ihrer Elternzeit neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Sie hatte Teleclinic zu einer der führenden Plattformen für den Online-Arztbesuch in Deutschland aufgebaut. Nach der Übernahme durch Zur Rose leitete sie die erfolgreiche Integration.

„Katharina Jünger hat mit großem Engagement und persönlichem Einsatz Teleclinic als Pionierin und führende Anbieterin von telemedizinischen Dienstleistungen in Deutschland aufgebaut und so die Digitalisierung des Gesundheitswesens aktiv vorangetrieben“, so Hess. „Ich bedanke mich im Namen des Vorstands für die erfolgreiche gemeinsame Zeit und wünsche ihr für ihr Vorhaben, noch viele starke Firmen zu bauen, viel Erfolg und persönlich alles Gute.“

Müller hatte in München Management studiert und nach seinem Berufseinstieg bei einem Start-up für die Shopping-Plattform Stylight gearbeitet. Als erster Mitarbeiter überhaupt schaffte er es bis zum CEO. Danach war er einer der Mitgründer eines weiteren Start-ups, bevor er bei Teleclinic anheuerte.

Zur Rose hatte Teleclinic für den Rekordpreis von 43,5 Millionen Euro übernommen – 38,6 Millionen Euro zahlte Zur Rose in bar, den Rest in Aktien. Teleclinic stelle einen „strategisch wichtigen Baustein“ im hauseigenen Gesundheitsökosystem dar, so das Management damals. Eigentlich hatte DocMorris erst vor einem halben Jahr eine Kooperation mit dem Konkurrenten Kry vereinbart – da eine Übernahme des schwedische Branchenpioniers nicht infrage kam, musste Zur Rose das Pferd wechseln.

Für die bisherigen Investoren hat sich das Engagement gelohnt. Für zwei Millionen Euro hatte Digital Health Ventures (DHV) vor drei Jahren knapp 18 Prozent übernommen – der Fonds, über den unter anderem die Eigentümerfamilie des Phytoherstellers Dr. Willmar Schwabe, GHD-Gründer Andreas Rudolph und Reinhard Koop, Großaktionär bei CompuGroup Medical (CGM), bei Teleclinic investiert waren, konnte seinen Einsatz damit verdreifachen. Selbst für den Finanzinvestor ID Invest, der Ende 2018 für 7 Millionen Euro 26 Prozent der Anteile übernommen, hat sich der Hype um die Teleärzte ausgezahlt.

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