Erst vor wenigen Wochen haben die Macher von TeeFee begonnen, ihre Produkte für Kinder auch an Apotheken zu vertreiben. Jetzt könnte das Start-up aus Frankfurt durch die Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ zu Berühmtheit gelangen.
Hinter TeeFee steht die Frankfurter Firma La Marchante mit den Geschäftsführern Jill-Evelyn Erlach und Marco Rühl. Am 24. Oktober wird die Folge ausgestrahlt, in der die beiden Gründer ihre Geschäftsidee vorstellen. Die Produkte werden mit Stevia gesüßt und sollen Kinder durch die bunten Packungen mit einer Comic-Fee ansprechen. „Wir wollen eine gesündere Alternative für Kinder bieten, die bereits an süße Getränke gewöhnt sind“, sagt Olaf Hirsch, der die Produkte mit seiner Firma Cnif in die Apotheken bringen will. Wie die Idee beim Dreh bei den Investoren ankam, wird noch nicht verraten.
Auf eine erhöhte Nachfrage nach Ausstrahlung ist TeeFee vorbereitet. Allerdings wurde nicht extra Ware in den Großhandel gegeben. Apotheken können bei Gehe und Pharma Lupus sechs Produkte aus dem Sortiment erwerben, von denen der Hersteller annimmt, dass sie gute Impulsartikel in Apotheken sind: trinkfertige Eistees und Teebeutel unter anderem in den Geschmacksrichtungen Popcorn und Cakepops.
„Bei einem Test in Münchener Apotheken haben sich die Eistees gut verkauft“, erklärt Hirsch. Die Produkte können auch beim Hersteller direkt geordert werden. Das Unternehmen wurde 2012 gegründet, 2014 kam TeeFee auf den Markt.
Bei „Die Höhle der Löwen“ traten in den letzten Wochen mehrmals Unternehmer auf, die ihre Produkte auch in Apotheken vertreiben. Die Nahrungsergänzungsmittel von Veluvia wurden nach der Ausstrahlung im Apothekengroßhandel gelistet. Bei der Verbraucherzentrale Hamburg kam das Produkt Veluvia Green hingegen nicht gut weg: „Die Versprechungen sind vage und wissenschaftlich nicht belegt.“ Parallel gab es eine Abmahnung für das Detox-Produkt.
Die Parodont-Creme von Dr. Ismail Özkanli soll sowohl bei Parodontose, als auch bei Herpes, Aphthen oder Druckstellen von Prothesen eingesetzt werden können. In Apotheken wurde sie seit 2014 rund 25.000-mal verkauft. Die Freude über den Erfolg in der Show währte allerdings nicht lange, denn nach der Ausstrahlung war keine Ware verfügbar. Eine Bevorratung hatte es nicht gegeben.
Apotheker Christian Kraus ließ die Herstellerfirma DS Produkte auch noch abmahnen. Aus seiner Sicht dürfte das Produkt nicht im Mass-Market angeboten werden, da es sich um ein Präsentationsarzneimittel handele. Der Fall könnte vor Gericht gehen, denn die Firma DS Produkte – hinter der „Löwe“ Ralf Dümmel als einer von drei Geschäftsführern steht – will die geforderte Unterlassungserklärung nicht abgeben. Die meisten Werbeaussagen seien gar nicht vom Hersteller getätigt worden, der Firma auch nicht zuzurechnen. Zudem sei das Präparat aufgrund der Bezeichnung und Verpackung klar als Kosmetikum zu erkennen.
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