Kooperation mit Aposoft

Taxation: Scanacs-Tool soll Zuzahlungsfehler vermeiden

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Berlin -

Seit gut einem Jahr kooperiert der Softwareanbieter Scancs mit der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) zur Vereinfachung der Rezeptabrechnung. Erklärtes Ziel ist es, die traditionellen Apothekenrechenzentren überflüssig zu machen. Trotzdem hat jetzt das Apothekenrechenzentrum NARZ über seine Tochterfirma Prisma Datensysteme ebenfalls eine Zusammenarbeit mit Scanacs vereinbart. Scanacs und Aposoft bieten ab sofort einen neuen digitalen Service an, mit dem direkt in der Software noch während des Kassiervorgangs in Echtzeit festgestellt werden kann, ob der Patient zuzahlungspflichtig ist oder nicht.

Scanacs hat auf seiner digitalen Kommunikationsplattform zwischen Apotheken und Krankenkassen unter anderem einen Online-Service für die Zuzahlungsprüfung entwickelt. Die Versichertendaten zu diesem Dienst stammen laut Scanacs direkt von den teilnehmenden Krankenkassen. Damit sei bei der Prüfung sichergestellt, dass zuzahlungsfrei auch wirklich zuzahlungsfrei bedeute. Durch die Zusammenarbeit von Scanacs mit Prisma Datensysteme als Anbieter des Apothekenwarenwirtschaftssystems Aposoft werde diese Information direkt in der Apotheke vor Ort während der gängigen Arbeitsabläufe geliefert – also am HV während des Kassiervorgangs. Noch während der Rezepttaxierung aus Aposoft heraus lasse sich in Echtzeit herausfinden, ob der Patient zuzahlungsfrei oder -pflichtig ist.

„Wir schaffen gemeinsam den Mehrwert, den die Apotheke vor Ort tagtäglich gebrauchen kann“, so Hauke Stirler von Prisma. Scanacs-Gründer Frank Böhme betont: „Die Kooperation mit Aposoft ist der erste Schritt zur Retaxationsfreiheit der deutschen Apotheken.“

Apotheker Wolfgang Rieck von der Kronen-Apotheke in Cadenberge hat das bereits getestet: „Bei der Zuzahlungsprüfung muss ich keinen meiner Mitarbeiter auf eine neue Software schulen. Die Arbeitsabläufe sind nahezu identisch, nur ein Klick mehr und keinen Ärger mehr mit der Zuzahlung von Patienten“, heißt es in der Mitteilung von Scanacs.

Bereits seit Frühjahr 2019 kooperiert die SBK mit Scancs, um die Rezeptabwicklung zu revolutionieren. Auch hier wird im ersten Schritt der Zuzahlungsstatus der Patienten geprüft. Die SBK will darüber später die vollständige Kommunikation und Abrechnung mit den Apotheken laufen lassen.

„Ziel ist, dass es kein Apothekenabrechnungszentrum mehr gibt“, so Christian Nitsche, Fachexperte Prozessautomatisierungsmanagement von der SBK gegenüber APOTHEKE ADHOC. Auch Retaxationen will die SBK auf diesem Wege weitgehend ausschließen.

Aus Sicht der Kasse werden damit die heutigen Abrechnungsdienstleister überflüssig. Auch die direkte Rezeptabrechnung ohne Zwischenschaltung eines Apothekenrechenzentrums hält Nitsche in relativ kurzer Zeit für machbar: Das könne ab 2020 starten, auf jeden Fall aber mit der bundesweiten Einführung des E-Rezepts. Vorteile für die Krankenkassen durch die Direktabrechnung sieht Nitsche in der besseren Finanzplanung. „Wir kennen dann sofort die Höhe der Arzneimittelausgaben.“ Inzwischen haben sich die HKK und die Audi BKK an das Scanacs-System angeschlossen.

 

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