Pharmakonzerne

Takeda will Shire

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Berlin -

Takeda liebäugelt offenbar mit der Übernahme von Shire. Obwohl noch nicht mal ein schriftliches Angebot vorliegt, sind die Aktien des britisch-irischen Konzerns zum Börsenauftakt über 20 Prozent nach oben geschossen. Die Absicht der Japaner scheint den Börsianern also zu schmecken.

Takeda mit einem Börsenwert von etwas 33,5 Milliarden Euro würde sich einen potenten Konkurrenten einverleiben; der Börsenwert von Shire liegt bei etwa 38 Milliarden Euro. Erst 2016 hatte Shire einen der größten Pharmadeals eingestielt, damals wurde der US-Hersteller Baxalta für 32 Milliarden US-Dollar übernommen und Shire zu einem der weltweit wichtigsten Pharmaunternehmen für seltene Krankheiten.

Shire bietet unter anderem Spezialpräparate für ADHS, Epilepsie und seltene genetische Erkrankungen an. Baxalta produziert Medikamente zur Behandlung von Hämophilie und anderen Blutgerinnungsstörungen, Immundefekten und zur intraoperativen Wundversorgung an. Die Umsatzplanung des irisch-britischen Konzerns beläuft sich bis 2020 auf 27 Milliarden Euro.

Ob der Deal zustande kommt und in welcher Preisklasse er dann spielt, ist im Moment reine Spekulation. Als Abbvie sich an Shire versuchte und am Ende scheiterte, waren für den Deal 41 Milliarden Euro aufgerufen worden.

Takeda ist das größte Pharmaunternehmen in Japan. Der Konzern hat seinen Hauptsitz in Osaka. In den USA in Deerfield, Illinois, befindet sich die Forschungszentrale. Von Zürich aus wird das gesamte internationale Geschäft gesteuert. Für Aufsehen sorgte Takeda 2011 durch den Zukauf des dänisch-schweizerischen Herstellers Nycomed, der wiederum aus der Pharmasparte von Altana hervorgegangen war. Die Japaner zahlten eine Rekordsumme von knapp 10 Milliarden Euro.

Die Unternehmesstrategie von Takeda zielt nicht nur mit dieser Kaufabsicht offensichtlich immer deutlicher auf den europäischen Raum. Mit den Erweiterungen in Oranienburg laufen bereits die Vorbereitungen dafür, ab März 2019 große Teile der Produktion aus dem Werk in Osaka zu übernehmen. Japan wird künftig nur noch den asiatischen Raum beliefern.

Alle anderen Märkte weltweit werden Produkte aus Oranienburg bekommen, neben dem Kassenschlager Pantozol auch Colcrys, Ebrantil und Trintellix. Takeda stellt 118 Produkte in über 800 Varianten für mehr als 100 Länder her. Mit der Werkserweiterung in Oranienburg soll die Produktion um rund 50 Prozent gesteigert werden.

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