Aspirin-Werbekampagne: Mimik wird Musik Cynthia Möthrath, 19.12.2019 14:44 Uhr
Der Pharmakonzern Bayer hat sich für seinen Bestseller Aspirin (Acetylsalicylsäue) eine besonders innovative Werbekampagne ausgedacht: Für die „Symphony of Better“ wird die Emotionserkennung mittels Smartphone oder Webcam genutzt – diese wandelt die Emotionen in eine persönliche Spotify-Playlist um und stellt Musik zur Verfügung, die zur aktuellen Emotionslage passen soll.
„Was wäre, wenn Gefühle einen Klang hätten?“, heißt es im Video der Kampagne. Denn Gefühle spiegeln sich im Gesicht wider: Grundlage für die Emotionserkennung ist daher die Mimik. Durch das Anspannen und Entspannen der 43 Gesichtsmuskeln entstehen verschiedene Gesichtsausdrücke, die einiges über die aktuelle Gefühlslage aussagen. So kann man beispielsweise erkennen, ob eine Person glücklich oder traurig ist, oder unter Schmerzen leidet.
Die reine Digitalkampagne, welche hauptsächlich über Social Media verbreitet wird, stellt das „Besser-Gefühl“ in den Fokus, welches nach der Einnahme von Aspirin entstehen soll – dieses wurde nun hörbar gemacht. Um die Gefühle in Daten zu verwandeln, wurden per Kamera die Gesichter von Kopfschmerzpatienten beobachtet und deren Mimik aufgezeichnet. Genau hier findet schließlich Aspirin seinen Platz: Die Mimik der Patienten wurde auch nach der Einnahme des Schmerzmittels weiter beobachtet – bis hin zur Schmerzfreiheit. Mit einer Software wurde die positive Veränderung in der Mimik ausgelesen und das „Besser-Gefühl“ eingefangen.
Um aus den ermittelten Gefühle Klänge zu entwickeln, wurden jeder in der Dokumentation gemessenen Emotion – positiv wie negativ – spezifische Klänge zugeordnet. Aus diesen individuellen „Gesichtsdaten“ entstanden mittels Algorithmus verschiedene Klangbilder, welche gesammelt wurden. Schließlich wurde aus den verschiedenen „Besser-Bildern“ die „Symphony of Better“ komponiert – für den Konzern „eine musikalische Liebeserklärung an das Gefühl von ´Besser´ mit Aspirin“.
Auf der Website können Anwender eine eigene Emotionserkennung durchführen. Für den Gesichtsscan wird live mit der Kamera des Smartphones oder der Webcam das Gesicht eingescannt, alternativ kann auch ein Foto hochgeladen werden. Die Software wandelt die Emotionen schließlich um und der Anwender erhält eine persönliche Musik-Playlist. Möglich macht dies eine Kooperation von Bayer mit Spotify.