Versorgung nicht gefährdet

Stromausfall bei Gehe

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Berlin -

Ist die kritische Infrastruktur wie der pharmazeutische Großhandel von einem Stromausfall betroffen, zählt jede Minute. Denn je nach Länge des Ausfalls spüren dies auch schnell Apotheken und deren Patient:innen. In Halle gab es jetzt einen Stromausfall, weshalb Gehe zeitweilig vom Netz abgeschaltet war.

Die Gehe-Niederlassung in Halle war von einem Stromausfall in der Region betroffen. Nach Firmenangaben soll er durch eine Baustelle verursacht worden sein. Seit Mittwochabend sei der Standort „wieder voll umfänglich in Betrieb“, sagt eine Sprecherin. „Mit unseren Apothekenkunden sind wir im direkten Austausch.“

Die Arzneimittelversorgung in der Region sei zu keiner Zeit gefährdet gewesen. Der Großhändler verweist auf den Belieferungsprozess, der über das Niederlassungsnetzwerk sichergestellt werden kann. Die Apotheken erhielten ihre bestellten Arzneimittel und könnten ihren Service in Richtung Patienten gewährleisten, so die Sprecherin. Rund 80 Kilometer von Halle entfernt liegt Magdeburg mit einem Standort von Alliance Healthcare Deutschland/Gehe, der auf der roten Liste des Großhändlers steht.

Bundestag erklärt Szenario

Der pharmazeutische Großhandel ist laut einer Technikfolgenabschätzung des Bundestags „erheblich von einem Stromausfall“ betroffen. Die Lagerhaltung und damit verbundene Tätigkeiten wie Sortieren, Transportieren oder Verpacken seien zu großen Teilen strombasiert. Darüber hinaus sei der bedarfsgerechte Warenfluss auf eine funktionierende Kommunikation zwischen Händler und Apotheke sowie eine intakte Vertriebsinfrastruktur angewiesen.

Innerhalb der ersten zwei Stunden eines Ausfalls werde der pharmazeutische Großhandel stark beeinträchtigt, heißt es darin. „So fallen maschinelle Kommissionierungsanlagen aus, sodass pharmazeutische Produkte nur nach manueller Kommissionierung bereitgestellt werden können. Dies ist jedoch durch den Ausfall der Beleuchtung und Datenverarbeitungssysteme erheblich erschwert. Dadurch entsteht ein erheblicher Mehraufwand beim Ein- und Ausgang von Waren.“ Daraus resultierten Verzögerungen im Vertrieb, die durch die Verkehrssituation weiter verstärkt würden.

In der Zeit bis zu acht Stunden nach dem Stromausfall komme der Betrieb in den Lagern vollständig zum Stillstand. Teile der Beschäftigten verlassen in dieser Phase ihren Arbeitsplatz. Aufgrund der ausgefallenen Kommunikationsanlagen können Bestellungen nur noch über die Lieferanten aufgegeben werden. Etwa 24 Stunden nach dem Stromausfall sei der zeitlich, lokal und bedarfsgerecht differenzierte Vertrieb pharmazeutischer Produkte nicht mehr gewährleistet.

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