Pharmakonzerne

Streit um Hoechst-Logo vertagt

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Berlin -

Dass Hersteller Apotheken Leuchtreklame und Türschilder mit ihren Firmenlogos anbieten, ist keine Seltenheit. Manchmal führt die Werbung auch in die Vergangenheit: So tragen einige älteren Apotheken im Rhein-Main-Gebiet das Logo des Chemie- und Pharmakonzerns Hoechst, der erst in Aventis und dann in Sanofi-Aventis aufging. Das Symbol mit Tor und Brücke verweist auf das Verwaltungsgebäude des Herstellers. In einem aktuellen Rechtsstreit versucht Sanofi, zumindest die letzten Reste der Marke vor Gericht zu verteidigen.

 

1996 gab es bei Hoechst erste Vorschläge, das Logo grundsätzlich zu überarbeiten. Einer Firmenchronik zufolge wurde es für nicht mehr zeitgemäß befunden. Auch die Argumentation eines Vorstandsmitglieds, dass Turm und Brücke von mehr 15.000 Apotheken als Logo geführt würden und ein Symbol für gute Arzneimittel sei, konnte demnach nicht überzeugen.

An die Stelle von Turm und Brücke rückte der blaue Schriftzug „Hoechst“ mit einem kleinen Quadrat. 2004 verschwand der Name des Herstellers, der auf das gleichnamige Viertel in Frankfurt am Main verweist, weitestgehend aus der Öffentlichkeit.

Im Gerichtsstreit vor dem Landgericht Frankfurt fordert ein Berliner Privatmann, dass die Namenszüge und das Logo von Hoechst aus dem Verzeichnis des Münchener Markenamts gelöscht werden sollen. Schließlich werde das bis in die 1920er Jahre zurückgehende Logo nicht mehr von Sanofi-Aventis verwendet.

Die Sanofi-Tochter Hoechst widerspricht: Außer bei den Apotheken werde das Logo auch bei der Herstellung von Tabletten benutzt. Die Parteien streiten nun über die Frage, ob die Verwendung abgewandelter ähnlicher Embleme auch das beim Markenamt hinterlegte Ursprungslogo schützt. Einem Gerichtssprecher zufolge beschäftigt sich derzeit auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) mit dem Problem – möglicherweise muss der Prozess deshalb bis zu einem Urteil aus Straßburg ausgesetzt werden.

Heute haben die Frankfurter Richter das Verfahren zunächst vertagt: In einem weiteren Verhandlungstermin Anfang Mai sollen weitere rechtliche Aspekte erörtert werden.

 

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