Großhandel

Streik bei Sanacorp in Hannover

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Berlin -

Bei der Sanacorp in Hannover wird heute gestreikt – und zwar den ganzen Tag. Die morgendlichen Touren sind noch rausgegangen. Seit 7 Uhr geht in der Niederlassung aber so gut wie nichts mehr. Die Kunden müssen sich auf Lieferausfälle einstellen.

Die Gewerkschaft Verdi kämpft um 140 Euro mehr pro Monat für die rund 100.000 Mitarbeiter im gesamten Groß- und Außenhandel. Von der pauschalen Erhöhung sollen vor allem die niedrigeren Einkommensgruppen profitieren. Die Arbeitgeber bieten 2 Prozent mehr im ersten und 1,5 Prozent mehr im zweiten Jahr. Am 19. Juni wird wieder verhandelt.

Dass die Sanacorp als einziger Großhändler in Niedersachsen bestreikt wird, hängt laut David Matrai von Verdi mit der guten Organisation und Streikbereitschaft zusammen. 90 Prozent des produktiven Bereichs seien heute morgen draußen geblieben; der Streik werde auch mit der Spätschicht ab 16 Uhr fortgesetzt.

Die Sanacorp habe sich zwar um externe Dienstleister und Leiharbeiter bemüht, um die Ausfälle auszugleichen. Die Umsatzeinbußen würden aber „spürbar“ sein, so Mattrai.

Derzeit laufen in allen Bundesländern Tarifverhandlungen. Sobald in einigen Wochen der erste Abschluss steht, dürften die Konditionen überall übernommen werden.

Zuletzt hatte es Ende Mai in Nordrhein-Westfalen Warnstreiks im Pharmagroßhandel gegeben: Phoenix in Bielefeld, Herne und Köln, Alliance in Köln und die Sanacorp in Düsseldorf waren betroffen. Ursprünglich sollten die Streiks den ganzen Tag dauern, doch laut Verdi lief der Betrieb ab 10 Uhr wieder normal.

Davor hatte es 2013 Streiks im Großhandel gegeben. Angestellte und Arbeitgeber einigten sich dann auf 3 Prozent mehr sofort und weitere 2,1 Prozent ab 2014.

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