Mehrere Hundert Mitarbeitende des Medizinprodukteherstellers Paul Hartmann haben am Mittwoch gegen den
geplanten Abbau von Arbeitsplätzen protestiert. Vor dem Firmensitz in Heidenheim versammelten sich rund 250 Mitarbeiter:innen, wie ein Sprecher der Gewerkschaft IG Metall sagte.
Der Protest richtet sich gegen die geplante Verlagerung der Produktion von Wundprodukten vom Standort Heidenheim nach Polen. Laut Unternehmensangaben wären davon rund 120 Arbeitsplätze betroffen. Die Mitarbeitenden und Gewerkschaftsvertreter können die wirtschaftliche Notwendigkeit des geplanten Stellenabbaus demnach nicht nachvollziehen und verweisen auf die gute Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Paul Hartmann hatte im vergangenen Geschäftsjahr Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert.
Aus Sicht des Unternehmens würde die Verlagerung nach Polen deutliche Kostenvorteile ermöglichen. Die Herstellung erster Produkte in Polen ist bislang für das zweite Quartal 2022 geplant. Eine Sprecherin des Unternehmens zeigte Verständnis für den Protest der Mitarbeitenden. Die Gespräche zwischen beiden Seiten sollen am 12. Juli fortgesetzt werden. Dabei soll laut der
Unternehmenssprecherin neben der Schließung der Produktion auch ein Vorschlag des Betriebsrats zur längerfristigen Sicherung des Standorts besprochen werden.
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