Verdi protestiert weiter

Streik bei Alliance: „Ostern steht vor der Tür, wir auch!“

, Uhr
Berlin -

Gemäß ihrem Motto „Ostern steht vor der Tür, wir auch!“ hat die Gewerkschaft Verdi heute in Baden-Württemberg erneut zu Streiks im Handel aufgerufen. Betroffen ist unter anderem auch Alliance Healthcare Deutschland (AHD) mit seiner Niederlassung in Stuttgart. Aber auch in Berlin wird gestreikt und die Abendtour fällt aus. Außerdem warnt die Gewerkschaft auch davor, Arbeitsverträge beim Pharmagroßhändler zu unterschreiben.

Seit Monaten bestreiken die Verdi-Mitglieder ihre Arbeitgeber im Groß- und Einzelhandel. Vom heutigen Aktionstag sind erneut Unternehmen wie Kaufland, Ikea, H&M, Primark oder Esprit betroffen. Auch bei Alliance könnten die Streiks Auswirkungen haben.

Die Arbeitsniederlegungen der hier Beschäftigten soll erneut Druck auf die Arbeitgeber ausüben. Seit mehr als zehn Monaten wird versucht, eine Tarifeinigung zu erzielen. „Die Vorweganhebungen, die die Handelsunternehmen in den letzten Wochen zugesagt haben, sind zum einen zu niedrig und zum anderen schaffen sie keine sicheren Tarifansprüche. Wir brauchen eine baldige tarifliche Lösung, und zwar mit Tarifentgelten, von denen die Beschäftigten leben können – ohne die permanente Sorge, ob die laufenden Kosten des täglichen Lebens noch bezahlt werden können“, so Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger.

Für den Großhandel fordert Verdi eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent und für Auszubildende eine zusätzliche Vergütung von 175 Euro. Von Arbeitgeberseite wird nicht einmal die Hälfte geboten.

„Wir erwarten eine gute Streikbeteiligung“, sagte ein Verdi-Sprecher kürzlich zum Aktionstag am Frauentag. „Die Alliance Healthcare Deutschland AG ist im Groß- und Außenhandel ein wichtiger Akteur. Auf solche Akteure gilt es weiterhin den Druck aufrechtzuerhalten!“

Vorsicht vor neuen Verträgen

Zudem heißt es auf der Verdi-Internetseite: „Beschäftigte der Alliance Healthcare sollten keine neuen Verträge unterzeichnen!“ Verdi rät hier zur Vorsicht. Der Grund seien vermehrte Anfragen von Beschäftigten zu neuen Verträgen. Diese lassen Verdi vermuten, dass beispielsweise wegen der Arbeitszeit oder des Arbeitsortes Verschlechterungen bei der Tarifbindung, bei Flexibilisierungen oder der Definition zur Lage der Arbeitszeit dahinter stecken.

Verdi weist darauf hin: „Es ist nicht notwendig komplett neue Arbeitsverträge zu unterschreiben, wenn sich nur einige Arbeitsvertragsinhalte wie z.B. die Arbeitszeit ändern soll! Bei solchen Änderungen reicht ein Zusatz zum alten Arbeitsvertrag völlig aus!“ Vor einer Unterschrift sollten sich Mitglieder beraten lassen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Neue Geschäftsleiterin
Phoenix: Kilbertus rückt auf
Umfrage zu Lieferengpässen
Skonto: Phagro bleibt hart
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte