Der Verlag Gebr. Storck in Oberhausen ist insolvent. Die Apotheken und Geschäftspartner wurden nicht aktiv informiert. Die Zahlungsunfähigkeit des traditionsreichen Unternehmens mit Zeitschriften wie „Ratgeber aus ihrer Apotheke“ oder einem Rätselheft wirft Fragen auf.
Seit 100 Jahren existiert das Verlagshaus Gebr. Storck. Das Unternehmen ist laut eigenen Angaben auf Apothekenwerbung spezialisiert. Vertrieben werden Kalender und Kundenzeitschriften, zudem können Poster bestellt werden. Thematisch ging es in den Heften für Endverbraucher:innen um Klassiker wie Rückenschmerzen, Stress oder Erkältung, dazu gab es Sonderberichte zu den Indikationen Diabetes und Herz-Kreislauf sowie verschiedene Rätselformate.
Die Auflage der Hefte „Ratgeber aus ihrer Apotheke“ und „Meine Apotheke“ lag im zweiten Quartal 2020 laut Firmenangaben bei 1,3 Millionen Stück; beim „Apotheken Rätsel Magazin“ waren es 73.000 Stück.
Die Apotheken erhielten keine Information über das im Mai durch das Amtsgericht Duisburg eröffnete Insolvenzverfahren oder mögliche finanzielle Probleme. Gerade sei noch erfragt worden, welche Produkte und Preise für Juli für die monatlichen Plakate gewünscht seien, sagt eine Inhaberin. „Von denen kam gar keine Info und wenn ich es nicht per Zufall gelesen hätte, hätte sich auch gar keiner von uns drum gekümmert. Ein bisschen blöd, seine Kunden so im Regen stehen zu lassen ohne Benachrichtigung.“ Auf telefonische Nachfrage habe es gestern geheißen, dass nichts mehr geliefert werde.
Aus unternehmensnahen Kreisen erfuhr APOTHEKE ADHOC, dass über einen Verkauf der Produkte verhandelt wurde. Dem Vernehmen nach soll es mit den Kundenzeitschriften für die Apotheken weitergehen. Offiziell unterzeichnet sind die Verträge aber noch nicht.
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