Steht Victoza vor dem Aus? Nadine Tröbitscher, 24.10.2024 08:46 Uhr
Novo Nordisk stellt in Großbritannien den Vertrieb von Victoza (Liraglutid) ein. Das Auslaufen älterer Therapien soll den Einsatz von Innovationen stärken, so die Begründung. Steht Victoza auch hierzulande vor dem Aus?
„Es ist korrekt, dass Novo Nordisk den Vertrieb von Victoza in Großbritannien einstellt“, teilte eine Novo Nordisk-Sprecherin mit. „Die Entscheidung ist Teil einer globalen Initiative von Novo Nordisk zur Anpassung des Arzneimittelangebotes.“ Novo Nordisk lässt frühe Therapien auslaufen, um die Verfügbarkeit und den Einsatz fortschrittlicher Therapien weltweit zu stärken.
Ende vergangenen Jahres hatte Novo Nordisk die Produktion von Victoza zugunsten von Ozempic (Semaglutid) umgestellt, „um die Versorgung mit Ozempic zu verbessern, werden wir daher die Produktion von Victoza vorübergehend reduzieren“, teilte Novo Nordisk mit. Beide Arzneimittel sind auch knapp ein Jahr später nur eingeschränkt lieferbar.
2025 noch verfügbar
Droht für Victoza auch hierzulande das Aus? „In Deutschland bleibt Victoza im Jahr 2025 verfügbar“, so die Sprecherin. „Mehr Informationen liegen bislang nicht vor, wir werden fortlaufend über die weitere Planung informieren.“
Victoza wird zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen angewendet, wenn Metformin oder ein Sulfonylharnstoff trotz Anwendung der höchsten verträglichen Dosis nicht ausreicht, um den Blutzuckerspiegel ausreichend zu senken. Außerdem findet das Arzneimittel Anwendung, wenn Metformin in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff oder einem Glitazon keinen ausreichenden Erfolg zeigt.
Liraglutid gehört zu den GLP-1-Rezeptoragonisten und sorgt bei Applikation dafür, dass die Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse und die glykämische Kontrolle im Körper verstärkt werden. Die Magenentleerung wird verlangsamt und der Appetit gehemmt, was eine Gewichtsreduktion zur Folge hat.