Die Berliner Apothekenkooperation Gesine hat gestern offiziell ihren eigenen Großhandel gegründet. Rund 50 Genossen sind bei der „Gesine Pharmahandel eG“ von Anfang an dabei. Nach der Gründungsveranstaltung hält die Gesine an Zeitplan und Konzept fest: Ab August 2010 sollen rund 200 Apotheken im Stammgebiet in den neuen Bundesländern und Berlin mindestens zweimal täglich beliefert werden; Apotheken im Rest der Republik sollen zumindest Nachttouren angeboten werden.
Als Aufsichtsräte der Genossenschaft wurden die Gesine-Vorstände Susanne Lorra und Dirk Ehrich, Gesine-Apotheker Michael Redmann sowie die Unternehmensberaterin Dr. Gesa von Wichert gewählt. Diese müssen nun aus ihrem Kreis einen Vorsitzenden wählen und den Vorstand ernennen. Als Kandidaten gelten der Berliner Apotheker Hendrik Scheer, der auch Gesine-Aufsichtsratschef ist, und Gesine-Finanzchef Axel Krause-Ruthenberg. Außerdem wurde ein Beirat aus zehn Gesine-Mitgliedsapothekern gewählt.
Bei Gesine ist man mit der Resonanz sehr zufrieden: Das Ziel, 100 der 200 Gesine-Mitglieder für die Genossenschaft und damit als aktive Kunden zu gewinnen, steht. Die Zahl muss die Gesine allerdings nach eigenen Angaben auch erreichen, damit die Fremdfinanzierung wie geplant zustande kommt.
Auch beim Zeitplan gibt es einen festen Rahmen: Im kommenden Juli enden die Großhandelsvereinbarungen der Gesine mit Anzag und Sanacorp. Dann will Vorstandschefin Lorra mit Gesine unabhängig von den Konditionen der Lieferanten sein, um das bestehende Rabattniveau halten zu können. Auch andere Kooperationen haben laut Lorra wegen des Großhandels bereits Kontakt aufgenommen.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Für die Planung des Vertriebszentrums am Rande der Hauptstadt ist der künftige Niederlassungsleiter Thomas Madetzki verantwortlich. Madetzki war bis Frühjahr dieses Jahres Betriebsleiter der Anzag in Berlin. Der bisherige Einkaufschef der Gesine und vormalige Regionalleiter der Gehe, Wolfgang Pradella, bleibt für die Beschaffung verantwortlich.
APOTHEKE ADHOC Debatte