Der Arzneimittelhersteller STADA geht nach dem zwölften Rekordjahr in Folge mit gut gefüllten Kassen erneut auf Einkaufstour. Dabei sieht sich das Unternehmen vor allem in Osteuropa um und ist an Firmen in Polen, der Ukraine oder der Türkei interessiert. „Wir werden international weiter nach Zukäufen Ausschau halten“, sagte Konzernvorstand Hartmut Retzlaff am Donnerstag in Frankfurt.
Das Unternehmen sei mit seinem weltweit siebten Platz unter den Generika-Herstellern „noch nicht zufrieden“, sagte Retzlaff. In Deutschland ist STADA der drittgrößte Produzent von Nachahmerprodukten. Bereits seit einigen Jahren ist STADA auf Shopping-Tour. Die serbische Hemofarm war 2006 mit 494 Millionen Euro der größte Kauf der Unternehmensgeschichte. 2007 wurde die russische Pharmagruppe MAKIZ für rund 125 Millionen Euro übernommen.
Zur Finanzierung weiterer Zukäufe stehen nach Retzlaffs Worten Kreditlinien von rund 500 Millionen Euro zur Verfügung, es seien aber auch Kapitalmaßnahmen vorstellbar. Mit Blick auf weiteres Wachstum und die Zulassung neuer Produkte zeigte sich Retzlaff zuversichtlich: „All das, was patentfrei wird, haben wir wahrscheinlich parat.“ Derzeit liefen Zulassungsverfahren für mehr als 120 Wirkstoffe weltweit für mehr als 50 Länder.
Im laufenden Jahr peilt das im M-DAX notierte Unternehmen erneut ein zweistelliges Umsatz- und Ertragswachstum an. „2008 wird ein schwieriges, aber auch wieder ein gutes Jahr werden“, sagte der STADA-Chef mit Blick auf die Herausforderungen durch die Gesundheitsreformen in Europa und den intensiven Wettbewerbsdruck. In Deutschland profitiere STADA weiterhin von den im April 2007
eingeführten Rabattverträgen in Deutschland.
Wie nach vorläufigen Zahlen bereits bekannt, steigerte STADA 2007 seinen Umsatz um 26 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro. Fast zwei Drittel des Umsatzes wurde im Ausland gemacht. Im Heimatmarkt Deutschland baute STADA seinen Umsatz um 20 Prozent auf knapp 580 Millionen Euro aus. Das Ergebnis vor Steuern stieg um vier Prozent auf knapp 151 Millionen Euro. Der Konzerngewinn erhöhte sich um 14 Prozent auf 105 Millionen Euro. Die Dividende soll um 15 Prozent auf 0,71 Euro pro Aktie klettern. An der Börse gehörten STADA-Aktien nach Bekanntgabe der Zahlen mit einem Kursplus von einem Prozent auf 45,14 Euro zu den Gewinnern.
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