Biosimilars

Stada will drei X kaufen

, Uhr
Berlin -

Xlucane, Xcimzane, Xdivane: Diese Zungenbrecher stehen für drei Biosimilars, die Stada ins Portfolio aufnehmen will. Ein Jahr nach Beginn der Zusammenarbeit mit der schwedischen Biotechfirma Xbrane wird über eine Erweiterung des Portfolios verhandelt.

Im vergangenen Sommer hatten beide Unternehmen bekannt gemacht, dass sie mit Xlucane ein Biosimilar von Lucentis (Ranibizumab, Novartis) entwickeln und auf den Markt bringen wollen. Kosten und Gewinne werden geteilt; Stada wird als Zulassungsinhaber für den Vertrieb und die Vermarktung zuständig sein, Xbrane für die Lieferung des Arzneimittels.

Nun hat sich Stada die Option für zwei weitere Biosimilars gesichert, bei deren Originalprodukten die Patente zwischen 2025 und 2030 ablaufen: Xcimzane mit dem Wirkstoff Certolizumab soll ein Pendant zu Cimzia werden, Xdivane (Nivolumab) ein Konkurrenzprodukt zu Opdivo. Stada und Xbrane wollen nun eine mögliche Entwicklungs- und Vermarktungsvereinbarung verhandeln. Solange hat der Generikakonzern ein Erstzugriffsrecht. Darüber hinaus werden beide Unternehmen in naher Zukunft eine mögliche Zusammenarbeit für die Entwicklung und Vermarktung weiterer Biosimilars prüfen.

„Diese Partnerschaft ist für Stada eine große Chance, den Ausbau unseres Biosimilar-Portfolios zu beschleunigen und unsere Marktposition in diesem Segment zu stärken. Gemäß unserem Prinzip, extern zu intern zu machen, behandeln wir alle Produkte, die wir vermarkten, wie unsere eigenen – unabhängig davon, wo sie entwickelt werden. Wir stellen Xbrane gerne unser Know-how und unsere Ressourcen zur Verfügung, damit diese Zusammenarbeit für beide Seiten ein Erfolg wird“, sagt CEO Peter Goldschmidt.

„Wir sind überzeugt, dass Stada der perfekte Partner für uns ist, um unsere Biosimilars in Europa, MENA und ausgewählten APAC-Ländern zu vermarkten. Wir freuen uns daher sehr, diese strategische Partnerschaft einzugehen und gemeinsam mehrere Biosimilars auf den Markt zu bringen, um einer breiteren Bevölkerung den Zugang zu biopharmazeutischen Therapien zu ermöglichen“, kommentiert Martin Åmark, CEO von Xbrane.

Bei Xlucane wird derweil der Start einer klinischen Phase-I/III-Studie geplant, die die Gleichwertigkeit mit Lucentis belegen soll. Man habe sich mit EMA und FDA auf das Studiendesign geeinigt, hieß es. Die Studie soll eine große Anzahl an Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD) in 16 Ländern einschließen. Xbrane schätzt die weltweite Häufigkeit der Zielindikationen AMD auf etwa 60 Millionen Fälle, von denen 1,5 bis 2,5 Millionen mit einem VEGFa-Hemmer behandelt werden.

Xbrane verfügt über eine patentierte Proteinproduktionsplattform zur Entwicklung von Biosimilars und ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Experte in diesem Bereich Biosimilars. Der Hauptsitz befindet sich in Solna bei Stockholm. Das Unternehmen verfügt über Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Schweden und Italien. Xbrane ist seit Februar 2016 beim Nasdaq First North gelistet.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
Beirat zu Liefer- und Versorgungsengpässen
Salbutamol: Versorgungslage ab Januar unklar
Salbutamol, Clarithromycin, Sultamicillin – Verfügbarkeit unter 50 Prozent
Ibuprofen-Zäpfchen: Bedarf kann nicht gedeckt werden
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte