Die Aktivitäten in Russland gelten bei Stada seit dem Angriff des Landes auf die Ukraine als Sorgenkind. Im Vorfeld des anstehenden Eigentümerwechsels wurde daher das Geschäft jetzt abgespalten.
„Die Eigentümer von Stada haben sich kürzlich entschieden, das Russland-Geschäft der Stada AG auszugliedern und in eine eigene Gesellschaft zu übertragen, die unter dem Namen Nizhpharm unabhängig und eigenständig agiert“, teilte der Konzern mit. Weitere Details zu der Neuordnung, über die zuvor die Welt am Sonntag berichtete, gab es nicht.
Sechs Jahre nach der Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven 2017 gab es bereits im Sommer Spekulationen über einen milliardenschweren Verkauf des Konzerns. Bei einem Deal könnte Stada mit zehn Milliarden Euro oder mehr bewertet werden, hieß es damals. Im August hatte CEO Peter Goldschmidt gesagt, die Eigentümer befänden sich in einer Orientierungsphase, in der erste Sondierungsgespräche stattfänden.
Das Russland-Geschäft von Stada, das zuletzt rund 15 Prozent zum Umsatz beitrug, wurde jedoch als eine der Hürden für einen Verkauf gesehen. Ein Kauf von Stada inklusive Russland-Aktivitäten galt zumindest für Interessenten aus Europa oder den USA kaum als vertretbar. Daher wurde schon länger über eine Abspaltung spekuliert.
Stada hatte sich trotz des Kriegs in der Ukraine nicht aus Russland zurückgezogen und verwies stets auf die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort. Die Ausgliederung des Russland-Geschäfts könnte ein Vorgriff auf einen möglichen Verkauf oder Börsengang von Stada sein, die für 2024 erwartet werden, berichtete die Welt am Sonntag weiter. Die Abspaltung des Russland-Geschäfts sei bereits zum Ende des dritten Quartals vollzogen worden. Damit hätten die Stada-Eigentümer nun alle Optionen für einen möglichen Verkauf.
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