Generikakonzerne

Stada stellt Untersuchungen gegen Ex-Vorstände ein

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Berlin -

Der Generikahersteller Stada hat Untersuchungen gegen frühere Vorstände eingestellt. Die Aufarbeitung von Vorwürfen gegen den früheren Vorstandschef Matthias Wiedenfels und Ex-Finanzvorstand Helmut Kraft seien abgeschlossen. Auch die Untersuchungen gegen den langjährigen früheren Stada-Chef Hartmut Retzlaff seien beendet.

Es seien „keine gerichtlichen Auseinandersetzungen“ mit ehemaligen Top-Managern oder Mitarbeitern in diesem Zusammenhang anhängig oder zu erwarten. Für die Hauptversammlung im kommenden Mai werde man daher die Entlastung von Wiedenfels und Kraft für die Geschäftsjahre 2016 und 2017 empfehlen. Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ darüber berichtet.

Für Stada enden damit Turbulenzen, die das Unternehmen während der Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven erschüttert hatten. Ex-Aufsichtsratschef Carl Ferdinand Oetker hatte auf dem Stada-Aktionärstreffen 2017 ehemaligen Vorständen vorgeworfen, es gebe „belastbare Erkenntnisse für schwerwiegende Pflichtverletzungen.“ Stada beauftragte im Zuge dessen externe Kanzleien und schaltete auch die Staatsanwaltschaft Frankfurt ein.

Auf der diesjährigen Hauptversammlung erklärte Stada dann, die Vorwürfe seien fast ausgeräumt. Die Staatsanwaltschaft habe „keine Hinweise auf Betrugsdelikte, Preisgabe von Geschäftsgeheimnissen, Marktmanipulation oder Insiderhandel, auf Unterschlagung, Begünstigung, Diebstahl, Korruption oder eine persönliche Bereicherung zulasten von Stada gefunden“, sagte Ex-Vorstandschef Dr. Claudio Albrecht. Da aber noch gesellschaftsrechtliche Untersuchungen liefen, wurde die Entlastung von Wiedenfels und Kraft vertagt.

Auch die Untersuchungen gegen den langjährigen früheren Stada-Chef Hartmut Retzlaff seien zu den Akten gelegt, sagte ein Sprecher. Er soll unter anderem einem Berater einen Audi Q5 geschenkt haben. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hatte bereits im Juli erklärt, ihre Ermittlungen seien gegen eine Geldbuße eingestellt worden.

Laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Günter von Au endet mit dem Abschluss der Compliance-Untersuchung „ein schwieriges Kapitel“ für Stada. „Die Untersuchung wurde unter Bindung erheblicher Ressourcen kompromisslos und in aller Ausführlichkeit und Umfänglichkeit sowie vollständig transparent gegenüber allen Beteiligten geführt“, sagte er. Mit Wiedenfels nahm der Hersteller laut Unternehmensangaben jetzt die bis dahin ruhenden Verhandlungen über die Folgen seiner Amtsbeendigung wieder auf. Eine Einigung wurde erzielt. Mit Kraft sei bereits im Zuge seines Ausscheidens eine Vereinbarung geschlossen worden. Beiden Herren gebührt laut Stada großer Dank für die langjährigen Verdienste.

Mehr als ein Jahr nach der Übernahme befindet sich der Generikakonzern Stada nahezu komplett in Hand der Finanzinvestoren Bain und Cinven. Sie wollen Stada nun von der Börse nehmen, um Berichtspflichten zu senken und Kosten zu drücken. Einen Antrag dazu habe man bereits eingereicht, hieß es vor zwei Wochen.

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