Generikahersteller

Stada prüft Zukäufe

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Der Generikakonzern Stada schließt die Möglichkeit, das Unternehmen durch Zukäufe zu vergrößern, nicht mehr aus: „Manches Objekt, das wir vor einem Jahr als überteuert abgelehnt haben, liegt jetzt wieder mit deutlich niedrigerem Multiple auf dem Tisch“, sagte Konzernchef Hartmut Retzlaff vor Aktionären auf der Hauptversammlung. Stada stünden derzeit - auch für Aquisitionen - weitere über Kreditlinien verfügbare Finanzmittel über rund 500 Millionen Euro zur Verfügung.

Stada blickt trotz der Finanzkrise optimistisch in die Zukunft. Für das laufende Geschäftsjahr ist der Hersteller zuversichtlich, das ausgewiesene Umsatzniveau des Vorjahres zu erreichen oder sogar zu überschreiten. Dazu beitragen soll auch das Generikum von Pantoprazol. Stada erwartet 2009 konzernweite Umsätze mit dem Produkt im „klar zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“.

Stada setzt zudem auf mehrere größere Patentabläufen in den kommenden Jahren. Das Umsatzpotenzial der Originalmedikamente, deren Patente bis 2013 ausliefen, läge bei mehr als vier Milliarden Euro. 2008 hatte Stada einen Umsatz von 1,65 Milliarden Euro erzielt, während der Überschuss wegen Abschreibungen und Währungseffekten um 27 Prozent auf 76,2 Millionen Euro eingebrochen war.

Als Grund für das „operativ noch zufriedenstellende“ Ergebnis nannte Retzlaff unter anderem den scharfen Wettbewerb durch die Rabattverträge. Der Stada-Chef sprach von einem „Missbrauch der Nachfragemacht“ der Krankenkassen gegenüber der Generikaindustrie. „Ich kann an dieser Stelle nur an die deutschen Gesundheitspolitiker appellieren, das Instrumentarium der Rabattverträge nach der Bundestagswahl schnell zu korrigieren, denn sonst treiben sie die Produktionsstätten der deutschen Generika-Industrie systematisch aus dem Land“, warnte der Stada-Chef.

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