Generikahersteller

Stada plant Kosmetikoffensive

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Frankfurt -

Stada will sich künftig stärker mit Kosmetik in Apotheken positionieren. Der Generikahersteller will die vor einem Jahr übernommene Naturkosmetikmarke Claire Fisher auffrischen. Außerdem seien Neueinführungen im Bereich Ästhetik geplant, sagt Konzernchef Hartmut Retzlaff. In fünf Jahren will man in Bad Vilbel 70 Prozent des Umsatzes mit Marken erwirtschaften.

Stada hatte Claire Fisher im Juni 2014 von Omega gekauft. Die Marke sei in Deutschland bekannt und werde mit einem neuen Design neu positioniert. „Von der Optik her bedarf es einer Auffrischung”, räumt Retzlaff ein. Man befinde sich bereits in einem „fortgeschrittenem Stadium”. Die Markteinführung ist für das erste Quartal 2016 geplant.

Im Bereich Haut & Sonne sei zusätzlich zu Ladival eine neue Linie unter eigenem Namen geplant. Insgesamt sollen in Deutschland 22 Neueinführungen das Geschäft beleben. Die Produkte seien primär Eigenentwicklungen, so Retzlaff. „Stada wird mittelfristig zu den guten alten Wurzeln zurückkehren”, so der Konzernchef. Generika blieben weiterhin das „Brot und Butter-Geschäft”.

In Deutschland kommt Stada im OTC-Bereich auf Erlöse von 210 Millionen Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP), weitere 60 Millionen Euro steuert Stadavita bei. Wichtige Produkte sind Grippostad mit mehr als 70 Millionen Euro und Ladival mit knapp 30 Millionen Euro, neben Mobilat, Eunova, Hoggar, Multilind, Curazink und Magnetrans gibt es zahlreiche kleinere Marken.

Derzeit steuern Grippostad, Ladival & Co. 39 Prozent zum Konzernumsatz, aber 51 Prozent zum operativen Gewinn bei. Die neue Zielmarke will Retzlaff durch 10-prozentiges organisches Wachstum pro Jahr erreichen – und durch weitere Zukäufe. Dabei sollen Rx-Präparate auch in Zukunft einen Anteil von einem Viertel am Markengeschäft haben.

Stada hatte in den vergangenen Jahren das Markensortiment gezielt mit Zukäufen erweitert. Im August übernahm der Konzern für rund 17,2 Millionen Euro die österreichische Firma Sciotec, die Marken wie Daosin, Daovet, Lactosolv und Migrasolv vertreibt.

Flexitol war ein weiterer Neugewinn, auch wenn sich der Konzern für rund 12,5 Millionen Euro nur die Rechte an der Hautpflegeserie für Hände und Füße für Großbritannien und Irland sicherte. Die Produkte sollen das Geschäft des britischen OTC-Herstellers Thornton & Ross stärken, den Stada vor zwei Jahren für rund 259 Millionen Euro übernommen hatte.

Zuvor hatte die russische Tochterfirma Nizhpharm die Rechte an der OTC-Marke Aqualor für rund 131 Millionen Euro gekauft. 2011 hatte Stada für rund 360 Millionen Euro von Grünenthal die Rechte für Analgetika wie Tramal, Zaldiar und Transtec in Osteuropa, Russland und im Nahen Osten erhalten. Der Kaufpreis war später noch geschickt gedrückt worden.

Wichtigste Markenprodukte von Stada sind im Gesamtkonzern derzeit das Parkinsonmittel Apo-Go mit 51 Millionen Euro, Aqualor mit 40 Millionen Euro sowie Grippostad mit 34 Millionen Euro, Snup mit 33 Millionen Euro und Ladival mit 26 Millionen Euro, jeweils auf Basis der Herstellerabgabepreise (APU).

Vorstand Dr. Matthias Wiedenfels wies zudem Berichte über eine Vergütung Retzlaffs in Höhe von 7,1 Millionen Euro als falsch zurück. Es sei nicht einmal die Hälfte. Auch Berichte über eine Verdopplung der Bezüge sei nicht richtig.

Die tatsächliche Vergütung von Retzlaff belief sich 2014 laut Stada auf knapp 3,4 Millionen Euro inklusive der variablen Vergütung. Die Festvergütung betrug dabei 2 Millionen Euro zuzüglich Nebenleistungen von 142.000 Euro, der einjährigen variablen Vergütung von 408.000 Euro und der vertraglich vereinbarten erfolgsabhängigen Abschlagszahlung auf Langzeitziele in Höhe von 806.000 Euro.

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