Was Verbraucher erwarten

Stada: Pflichtenheft für Apotheken

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Berlin -

Medikationscheck, Botendienst, Grippeimpfung: Apotheken können viele Services anbieten. Welche davon für die Verbraucher:innen wirklich wichtig sind, hat Stada im aktuellen Gesundheitsreport abgefragt. Ein Pflichtenheft für die Offizin.

Kartenzahlung

Dass man in der Apotheke mit Karte oder gar per App zahlen kann, wird von den Befragten als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt: 55 Prozent gaben an, dass sie diesen Service erwarten, weitere 30 Prozent finden, dass die Apotheken ihn anbieten sollten. Summe: 85 Prozent.

Individuelle Beratung

Ähnlich sieht es bei der individuellen Beratung zu Arzneimitteln und Gesundheitsthemen aus: Fast jede:r zweite Verbraucher:in sieht dies als Pflicht (47 Prozent), weitere 36 Prozent wünschen diese Leistung. Angesichts der Vergütung als pharmazeutische Dienstleistung (pDL) eröffnen sich hier für die Apotheken ganz konkrete Chancen. Summe: 83 Prozent.

Covid-Tests

Vergleichsweise neu und trotzdem schon fest mit der Apotheke verbunden sind die Corona-Tests. 39 Prozent erwarten laut Stada-Umfrage dieses Angebot, weitere 44 Prozent wünschen es sich. Summe: 83 Prozent.

Botendienst

Ein Klassiker unter den Dienstleistungen der Apotheken, aber seit Corona noch einmal wichtiger geworden. Für 36 Prozent obligatorisch, für 47 Prozent wünschenswert. Summe: 83 Prozent.

Online-Bestellung

„Das könnten wir für sie bestellen...“ Seufz! Viel komfortabler als ein zweiter Weg in die Apotheke könnte es für viele Kund:innen sein, ihre Medikamente vorab zu bestellen. 52 Prozent würden diese Möglichkeit gut finden, 26 Prozent erwarten sie sogar. Nur 15 Prozent finden das Thema nicht wichtig. Summe: 78 Prozent.

Gesundheitschecks

Blutdruckmessen, Hautberatung & Co. gehören ebenfalls teilweise zu den pharmazeutischen Dienstleistungen. Aus gutem Grund: 21 Prozent fordern solche Angebote von der Apotheke, 52 Prozent würden sie gut finden. 20 Prozent haben keinen Bedarf. Summe: 73 Prozent.

Ausstellen von Wiederholungsrezepten

Dieser Service spielt in Deutschland noch keine Rolle, in anderen Ländern dagegen schon. Für 27 Prozent sollte dies zum Standard in der Apotheke gehören, 40 Prozent würden es begrüßen, 24 Prozent finden es unwichtig. Mit 67 Prozent in der Summe liegt die Zustimmung deutlich unter dem internationalen Durchschnitt von 77 Prozent.

Bestellen/Bezahlen per App

Nur 15 Prozent finden, dass eine App zur Apotheke einfach dazu gehört. Immerhin 48 Prozent würden es begrüßen, wenn es ein solches Angebot gäbe. Aber für 26 Prozent spielt die Apotheke auf dem Handy andererseits keine Rolle. Auch hier liegt Deutschland mit 62 Prozent in Summe deutlich unter dem länderübergreifenden Durchschnitt.

Impfungen

Mit Grippe- und Corona-Impfungen ist der erste Schritt gemacht, und aus Verbrauchersicht sollte es wohl auch keinen Weg zurück geben: Zwar erwarten nur 12 Prozent den Service, 47 Prozent fänden ihn aber gut. 34 Prozent halten das Angebot nicht für wichtig. Mit 58 Prozent in Summe liegt Deutschland nur 4 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt.

Gesundheitsseminare

Abends noch ein Kurs in der Apotheke? Für 43 Prozent kein Thema. Aber immerhin 38 Prozent würden ein solches Angebot begrüßen. Für 7 Prozent gehört es sogar zum Pflichtprogramm. Summe: 45 Prozent.

Weniger Besuche in der Apotheke

Und was bringt das alles? Eine engere Kundenbindung, dürfte wohl die richtige Antwort sein. Und die könnten in deutschen Apotheken ausbaufähig sein: Laut Umfrage gehen 48 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Monat in die Apotheke und 52 Prozent seltener. Im internationalen Durchschnitt ist es andersherum: 56 Prozent besuchen einmal oder häufiger pro Monat die Apotheke, 44 Prozent seltener.

Für den Stada-Gesundheitsreport wurden rund 30.000 Verbraucher:innen in 15 europäischen Ländern befragt, darunter 2000 in Deutschland.

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