Patent für nichtig erklärt: Mit dem Urteil des Bundespatentgerichtes aus dem Juli ist der Weg frei für Pemetrexed von Stada. Das Zytostatikum ist ein Generikum zu Alimta von Lilly.
Pemetrexed von Stada ist – im Gegensatz zum Original – als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung auf dem Markt. Alimta ist als Pulver zur Herstellung eines Konzentrates zur Herstellung einer Infusionslösung erhältlich.
Das Generikum von Stada ist zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms indiziert. Beide Arzneimittel verfügen außerdem über eine Zulassung zur Behandlung des inoperablen malignen Pleuramesotheliom in Kombination mit Cisplatin bei chemonaiven Patienten.
Laut Stada beträgt der weltweite Umsatz von Alimta im vergangenen Jahr etwa 2,06 Milliarden US-Dollar. In Deutschland wurden zuletzt etwa 120 Millionen Euro mit dem Zytostatikum umgesetzt. „Mit der Markteinführung von Pemetrexed Stada erweitern wir unser Portfolio im Bereich der Spezialpharmazeutika um ein Präparat, das das Potenzial hat, mittelfristig zu einem unserer fünf umsatzstärksten Produkte in Deutschland zu werden“, so Stada-CEO Claudio Albrecht. „Selbstverständlich planen wir Pemetrexed Stada auch international zu launchen, sobald es der Schutz des geistigen Eigentums zulässt.“
Den Weg für den Launch ebnete das Urteil des Bundespatentgerichtes vom 17. Juli. Die Richter hatten in erster Instanz entscheiden, den deutschen Teil des ursprünglich bis 2021 laufenden europäischen Patents EP 1 313 508 des Originals aufgrund einer Klage – unteranderem von Stada – für nichtig erklärt.
Pemetrexed ist ein antineoplastisches Antifolat und unterbricht wichtige folsäureabhängige metabolische Prozesse, die für die Zellreplikation essentiell sind. Das Zytostatikum hemmt mehrere Enzyme gleichzeitig und kann daher als Multi-Target-Enzym-Inhibitor bezeichnet werden. Dem Arzneistoff werden antitumorale, antiproliferative und zytostatische Eigenschaften zugesprochen.
Stada verfolgt eine drei Säulen-Strategie. Das börsennotierte Unternehmen mit Sitz in Bad Vilbel setzt auf generische Arzneimittel sowohl im Rx- als auch im OTC-Markt sowie auf Spezialpharmazeutika mit Schwerpunkt Biosimilars. 2017 erzielte das Unternehmen einen bereinigten Konzernumsatz von knapp 2,3 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzerngewinn von 196 Millionen Euro. Erst vor Kurzem hatte Stada – früher als geplant – die Markenrechte für seine Sonnenmilchmarke Ladival zurück erworben.
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