Generikakonzerne

Stada kauft Spirig-Marken

, Uhr

Stadapharm, Aliud, Hemofarm, Spirig: Der Generikakonzern Stada wird künftig vier Marken in Deutschland vertreiben. Wie bereits im Mai angekündigt, kaufen die Hessen für 78 Millionen Euro die Generikasparte der Schweizer Spirig Pharma. Im Portfolio sind 56 verschreibungspflichtige und 15 verschreibungsfreie Präparate, die weiterhin unter der Spirig-Marke vertrieben werden dürfen. Sie stehen für einen aktuellen Jahresumsatz von 34 Millionen Euro und einen operativen Gewinn (EBITDA) von 7,7 Millionen Euro. Produktionsstätten werden nicht übernommen, dafür aber Vertriebsstrukturen.

Stada will das schon im Mai angekündigte Geschäft im ersten Quartal abwickeln und aus der Kasse sowie bestehenden Kreditlinien bezahlen.

Mit dem Zukauf könnte Stada den Fuß zurück in die Schweiz bekommen: Im Januar 2000 hatte der Konzern gemeinsam mit der schweizerischen Ärztegruppe „Zur Rose“ den Generikahersteller Helvepharm übernommen. Nachdem „Zur Rose“ aber 2004 auf dem deutschen Markt im Versandhandel aktiv geworden war, hatte Stada das 50-prozentige Paket 2007 für 2,5 Millionen Euro zähneknirschend an „Zur Rose“ verkauft. Zwei Jahre später gab „Zur Rose“ Helvepharm an Sanofi weiter - für umgerechnet 40 Millionen Euro.

Spirig ist nach der künftigen Teva-Tochter Mepha und der Novartis-Tochter Sandoz mit einem Marktanteil von 11 Prozent die Nummer 3 in der Schweiz. Allerdings hatte das Unternehmen zuletzt einen harten Sparkurs angekündigt, um den Druck auf die Gewinnspannen abzufedern. Spirig produziert mit 300 Mitarbeitern in der Schweiz und liefert über sieben Tochtergesellschaften und 20 Vertriebspartner ins Ausland. Mit 160 Millionen Franken lag der Umsatz im vergangenen Jahr etwas unter dem von 2009.

Spirig war aus einer 1948 gegründeten Apotheke hervorgegangen. Das Unternehmen mit Sitz in Egerkingen, Kanton Solothurn, befindet sich mehrheitlich im Besitz des Managements um Silvio Inderbitzin, Gregor Burch und Karl Schlegel.

In Deutschland tritt Spirig seit 2007 unter der Stammmarke auf. Mit Produkten wie Excipial, Daylong und Lipoderm erwirtschaftet das Unternehmen hierzulande einen Umsatz von knapp 20 Millionen Euro. Hier bleiben die Firmen Wettbewerber, beim Sonnenschutz tritt Daylong weiter gegen Ladival an.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte