OTC-Portfolio von Sanofi

Stada kauft Silomat und Frubiase

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Berlin -

Stada hat wieder zugeschlagen: Für einen unbekannten Kaufpreis übernimmt der Konzern mehrere OTC-Marken von Sanofi, darunter Silomat und Frubiase.

Die Transaktion umfasst 16 Marken, insbesondere in europäischen Ländern wie Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Spanien. Zu den Produkten gehören Mitosyl-Salbe und -Tücher für die tägliche Pflege empfindlicher Haut und zum Schutz vor Hautreizungen im Windelbereich, der Hustenstiller Silomat, das Nahrungsergänzungsmittel Frubiase für Sportler, Modafen Erkältungs- und Grippetabletten sowie die allergenfreie Hautpflegeserie Viscontour.

Die Grippe- und Erkältungsmarken machen mehr als die Hälfte des Umsatzes aus, die Derma-Marken etwa ein Drittel. Weitere übernommene Marken sind: Lisomucil-Hustensaft in Italien, Bronchoforton-Salbe in Deutschland, Bronchokod-Sirup in Frankreich und Brolene-Augentropfen und -salbe in Großbritannien und Irland. Ebenfalls enthalten sind Antigongestiva Cusi und Rinocusi in Spanien, Acodin in Polen, Nasobol in der Schweiz sowie Sedotussin in Deutschland.

„Diese Akquisition untermauert die Position von Stada als Top-5-Player im europäischen Consumer-Healthcare-Markt, unterstützt unsere Wachstumsstrategie und ist ein weiterer Beweis für Stada als Go-to-Partner“, kommentiert CEO Peter Goldschmidt. „Als europaweit breit aufgestellter Player mit starker Präsenz in unterschiedlichen Märkten ist Stada zunehmend ein Go-to-Partner in den Bereichen Generika, Spezialpharmazeutika und Consumer Healthcare. Die zu erwerbenden Marken und deren geografische Präsenz passen hervorragend zu unserem bestehenden Portfolio und erzeugen Synergien mit bisherigen Aktivitäten in unseren Kernmärkten.“

Über die finanziellen Details der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart. Die Akquisition, die die Rechte der 16 Marken, deren Nutzungsrechte sowie Zulassungen beinhaltet, soll im dritten Quartal abgeschlossen werden, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden und der üblichen Closing-Bedingungen.

Volker Sydow, bei Stada für das weltweite OTC-Geschäft verantwortlich, sagte: „Wir sind davon überzeugt, dass wir diese bekannten Marken unter dem Dach von Stada weiter stärken und voranbringen können. Durch gezielte Investitionen unter anderem in digitale Kanäle und mit Hilfe von Produktinnovationen werden wir diesen Marken in ihren jeweiligen Nischen neues Leben einhauchen.“

„Stadas umfangreiches Vertriebs-, Marketing- und Distributionsnetzwerk in ganz Europa sowie die langjährigen Partnerschaften mit Apothekern werden es uns ermöglichen, die Vorteile der jeweils starken lokalen Präsenz der 16 Marken sowie deren hohe Bekanntheit bestmöglich zu nutzen“, so Europachef Steffen Wagner.

Der größte Anteil des Umsatzes des zu erwerbenden Portfolios wird derzeit in fünf europäischen Ländern erzielt: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Polen. Zusätzlich prüft Stada durch die Verlagerung der Produktion bestimmter Marken in das bestehende Supply-Chain-Netzwerk des Konzerns Potenziale für Synergien.

„Die Verschlankung des CHC-Produktportfolios ist ein wichtiger Teil unserer Strategie. Dabei möchten wir unsere Ressourcen dort bündeln, wo wir den größten Nutzen sehen, insbesondere für Verbraucher. Wir freuen uns, dass die Marken weiterhin verfügbar sein werden und konzentrieren uns währenddessen darauf ein voll integriertes, unabhängiges Unternehmen zu werden“, sagt Julie Van Ongevalle, Leiterin der Sparte Consumer Healthcare bei Sanofi.

Stada war zuletzt immer wieder auf Einkaufstour, erst im vergangenen Jahr übernahm der Konzern ein OTC-Portfolio von GlaxoSmithKline (GSK) mit 15 Marken wie Cetebe und Lemocin und Vertriebsaktivitäten in mehr als 40 Ländern. Darüber hinaus baute Stada sein Portfolio an Nahrungsergänzungsmitteln durch die Übernahme des tschechischen Healthcare-Unternehmens Walmark aus, das ebenfalls über eine internationale Präsenz verfügt.

Sanofi wiederum hat seine OTC-Sparte schon vor Jahren zur Disposition gestellt; 2019 wurden die Marken Boxagrippal und Heumann-Tee an Angelini verkauft. Der Konzern wollte sich eigentlich auf Wachstumsmärkte wie Onkologie fokussieren, andererseits lieferte das Geschäft solide Erträge – zumindest bis zum Beginn der Corona-Krise. Die Sparte geht zu einem großen Teil auf das traditionsreiche OTC-Geschäft von Boehringer Ingelheim zurück, das 2016 im Rahmen eines Spartentauschs an Sanofi gegangen war: Der französische Konzern hatte im Gegenzug seine Veterinärsparte Merial abgegeben. Sanofi ist mit einem Anteil von rund 4 Prozent die Nummer 3 im weltweiten OTC-Markt hinter Bayer und GSK/Pfizer und vor Johnson & Johnson und Reckitt Benckiser.

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