Nahrungsergänzungsmittel

Stada: Comeback für Probielle Nadine Tröbitscher, 01.10.2019 08:57 Uhr

Berlin - 

Der Markt der Probiotika wächst und ist hart umkämpft. Das hatte Stada Anfang des Jahres zu spüren bekommen. Aufgrund einer Auseinandersetzung mit einem Wettbewerbsverein durften Probielle Reizdarm und AAD nicht mehr vertrieben und beworben werden. Jetzt feiern die Produkte ihr Comeback. Gleichzeitig wird die Range erweitert.

Probielle Reizdarm und AAD sind in unveränderter Zusammensetzung zurück. Neu sind jedoch die Produktbezeichnungen – Probielle Pro-R und Pro-A. Beide Präparate sind als Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke auf dem Markt. Pro-A kann bei einer Antibiotika-assoziierten-Diarrhoe angewendet werden. Die Kapsel enthält zehn Milliarden „ausreichend hoch dosierte und gegen Magensaft widerstandsfähige Bakterien“ der Stämme Lactobacillus acidophilus NCFM, Lactobacillus paracasei Lpc-37, Bifidobacterium animalis subsp. lactis Bi-07, Bifidobacterium animalis subsp. lactis Bi-04. Das Produkt soll einmal täglich mit einem ausreichenden Abstand zum Antibiotikum eingenommen werden. Stada empfiehlt eine Anwendung von mindestens einer Woche über die Antibiose hinaus.

Pro-R kann bei Reizdarm Anwendung finden. Typische Beschwerden eines Reizdarmsyndroms (RDS) sind Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfe oder ein Wechsel von Durchfall und Verstopfung. Etwa 20 Prozent leiden an einem RDS. Die Betroffenen sind im Alltag und in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Eine Kapsel enthält sechs Milliarden Bakterien der Stämme Lactobacillus plantarum PBS067, Lactobacillus rhamnosus LRH020 und Bifidobacterium animalis subsp. lactis BL050. Betroffene nehmen täglich eine Kapsel über mindestens vier Wochen.

Zum Portfolio gehören Außerdem seit November 2018 Probielle Immun und Balance. Die Range wird im November um Probielle Pro-A Liquid erweitert. Stada bringt ein einzigartiges Produkt bei einer Antibiose auf den Markt. „Die Zwei-Phasen-Trinkfläschchen haben sich in Spanien und Österreich bereits seit Jahren etabliert und sehr positive Resonanz von Endverbrauchern, PTA und Apothekern erhalten“, teilt Stada mit. Pro-A Liquid ist eine innovative Neuheit und das erste Trinkfläschchen mit einer Kombination aus Pro- und Präbiotika. Außerdem sind Vitamin B3, B9 und B12 enthalten. In der flüssigen Phase befinden sich die Vitamine, im Deckel vier vermehrungsfähige Bakterienstämme zur Besiedlung des Darms. Vor der Anwendung müssen beide Phasen miteinander vermischt werden.

Mitbewerber im Bereich der Probiotika gibt es viele. Produkte bei Antibiotika-assoziierten-Diarrhoe kommen unter anderem auch Institut Allergosan (Omnibiotic 10), Innovall AAD (Microbiotica) und Arktis Biopharma (Arktibiotic Akut). Konkurrenz kommt auch von hexal (Biosan). Medice hat mit Perenterol Saccharomyces boulardii im Portfolio. Das bekannteste Präparat, das bei einem Reizdarmsyndrom eingesetzt werden kann, ist Kijimea (Synformulas). Das Medizinprodukt enthält den Bifidobakterienstamm B. bifidum MIMBb75. Zu den Neueinführungen der letzten Monate gehören Alflorex (Medice), Gelsectan (Klinge) oder Biosan (Hexal).

Auf der Expopharm präsentierte Stada weitere Neueinführungen. Im November kommt unter der Dachmarke Curazink eine Lutschtablette mit hochdosiertem Zink (25 mg) sowie Selen und Vitamin C auf den Markt. Curazink ImmunPlus mit Erdbeergeschmack wird einmal täglich angewendet.

Erweitert wird auch das Ladival-Portfolio. Zwei neue Produkte sind geplant – Anti-Age und Anti-Pigmentflecken mit Lichtschutzfaktor 50+ sowie ein Mattierendes Fluid mit LSF 30. Beide Produkte sind für das Gesicht und frei von Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen und verfügen über leichte Texturen sowie einen Dreifach-Zellschutz gegen UVB-, UVA- und IR-A-Strahlung.

Anfang September hatte Stada mit der Auslieferung von Grippostad Complex (Acetylsalicylsäure 500 mg/Pseudoephedrin 30 mg) – einem Pendant zu Aspirin Complex (Bayer) – begonnen. Ende des Monats sollen alle Apotheken beliefert sein. Stada könnte mit dem Trinkgranulat seinen Marktanteil unter den Grippemitteln ausbauen. Bislang teilen sich Bayer mit Aspirin Complex, Stada mit Grippostad C und Procter & Gamble mit den Wick-Produkten den Markt, daneben gibt es einige kleinere Marken. In Bad Vilbel hofft man, den Schwung der letzten Monate nutzen zu können: Während Wick an Marktanteil verloren hat und auch Aspirin Complex leicht rückläufig war, konnte Grippostad C seine Position ausbauen.