Generikahersteller

Stada-Chef rechnet mit alter Führung ab

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Berlin -

Stada-Chef Claudio Albrecht hat den öffentlichen Machtkampf im Generikakonzern während des Übernahmeringens im vergangenen Sommer scharf kritisiert. „Es gab einen massiven Konflikt zwischen Aufsichtsrat und Management, der in der Form auch für mich neu war. Das widerspricht eigentlich allen Führungsprinzipien“, sagte Albrecht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Es gebe weiter viele Vorwürfe gegen Ex-Aufsichtsratschef Ferdinand Oetker, die früheren Chefs Matthias Wiedenfels und Hartmut Retzlaff sowie Ex-Finanzchef Helmut Kraft. Albrecht versprach Aufklärung binnen eines halben Jahres. Es habe aber „keine schwerwiegenden Wirtschaftsdelikte wie Betrug oder Korruption“ gegeben, betonte er.

Bei dem Hersteller, der von den Finanzinvestoren Bain und Cinven übernommen wurde, hatte sich Oetker gerade mit Ex-Stada-Chef Wiedenfels beharkt. Nach dem ersten, zunächst gescheiterten Übernahmeversuch trat Wiedenfels ab, woraufhin mit Tjeenk Willink der dritte Stada-Chef binnen weniger Monate ins Amt kam. Auf dem Gipfel des Streits während der Hauptversammlung verweigerte Oetker Wiedenfels, Retzlaff und Kraft die Entlastung, da es belastbare Hinweise auf schwerwiegende Fehler gebe.

Stada hat in Vietnam derweil seinen Anteil an einem Gemeinschaftsunternehmen verkauft, sagte Albrecht. Man werde aber noch zwei Jahre im Vertrieb zusammenarbeiten, bis ein eigener Außendienst aufgebaut sei. Mit dem asiatischen Partner war es zu Unregelmäßigkeiten bei den Geschäftszahlen gekommen.

Das Ringen um Stada ist indes noch nicht beendet: Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 2. Februar wollen Bain und Cinven einen Gewinnabführungsvertrag von den Aktionären absegnen lassen. Dafür brauchen sie die Zustimmung des US-Investors Paul Singer, der rund 15 Prozent der Anteile hält. Er hatte Stada bereits eine hohe Abfindung abgerungen und könnte neue Forderungen stellen.

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