Vardenafil verlor Ende 2018 als letzter PDE-5-Hemmer nach Sildenafil und Tadalafil den Patentschutz. Seitdem wurden zahlreiche Generika auf den Markt gebracht. Nun zieht auch Stada nach und versorgt den Patienten mit neuen Zwischengrößen.
Sowohl Levitra (Bayer) wie auch die verschiedenen Generika sind bisher in drei unterschiedlichen Packungsgrößen à 4, 8 oder 12 Tabletten auf dem Markt. Seit Mai ist nun auch Stada mit Vardenafil vertreten: Der Hersteller führt neben den bisherigen Standardgrößen weitere Zwischengrößen ein: Bei den Stärke à 10 und 20 mg wird es zusätzlich Packungseinheiten mit 24 und 36 Tabletten geben. Vardenafil Stada 20 mg ist auch in einer kleineren Einheit mit nur zwei Tabletten erhältlich.
Die Erfahrung habe gezeigt, dass neben den gängigen Packungsgrößen verstärkt auch nach kleineren oder größeren Packungen gefragt werde, sagt eine Sprecherin: Darauf sei nun bei der Einführung von Vardenafil reagiert worden. Die neuen Größen sollen dem behandelnden Arzt mehr Flexibilität in der Therapie ermöglichen.
Folgende Packungsgrößen sind erhältlich:
Preislich orientiert sich Stada noch am Original von Bayer; wegen der Möglichkeit der Anrechnung auf den Herstellerrabatt ist mit einer Absenkung auf das generische Niveau zu rechnen. Die Generika kosten bei den Standardgrößen etwa die Hälfte: So liegt der Apothekenverkaufspreis (AVP) für die 10 mg à 12 Stück bei Levitra bei 90 Euro. Das Generikum von Holsten kostet im Vergleich nur 47 Euro, Zentiva liegt mit knapp 44 Euro noch darunter.
Vardenafil besitzt eine Halbwertszeit von vier bis fünf Stunden und ist mit Sildenafil vergleichbar. Die Einnahme während einer fettreichen Mahlzeit kann den Wirkeintritt verzögern. Die selektive und reversible Hemmung der Phosphodieseterase-5 (PDE-5) verhindert den Abbau von trizyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP). Bei sexueller Stimulation wird lokal Stickstoffoxid ausgeschüttet. Durch die PDE-5-Hemmung steigt der Spiegel an cGMP im Corpus Cavernosum. Die glatte Muskulatur entspannt sich. Durch den Bluteinstrom kommt es schließlich zur Erektion.
Mehr als die Hälfte der 40- bis 70-jährigen Männer leiden unter Erektionsproblemen. Halten die Probleme länger als sechs Monate an, ist von einer erektilen Dysfunktion die Rede. Hemmstoffe der PDE-5 werden zur Behandlung der erektilen Dysfunktion bei erwachsenen Männern eingesetzt. Eine Wirkung wird jedoch nur bei sexueller Stimulation erreicht. Der Wirkstoff ist zudem bei Männern mit Komorbiditäten wie Diabetes, Dyslipidämie oder Hypertonie einsetzbar. Außerdem kann auf Vardenafil zurückgegriffen werden, wenn der Betroffene auf eine Therapie mit Sildenafil nicht angesprochen hat.
Während der Behandlung mit beiden PDE-5-Hemmern können unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten. Bei Sildenafil zählen Kopfschmerzen, verändertes Farbsehen, Sehstörungen, Flush, verstopfte Nase oder Übelkeit zu den häufigen Nebenwirkungen. Für Tadalafil werden Sehstörungen nur als gelegentliche Nebenwirkung aufgeführt. Tachykardie und Hypotonie werden jedoch bei beiden Arzneistoffen als gelegentliche UAW beschrieben. Zudem verstärken beide Wirkstoffe die blutdrucksenkende Wirkung von Nitraten.
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