Zu hoher Verkaufspreis?

Stada: Börsengang wird wahrscheinlicher

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Berlin -

Der Verkaufsprozess bei Stada zieht sich in die Länge. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg wird ein Börsengang wahrscheinlicher.

Verhandelt wird laut Bericht mit dem Finanzinvestor GTCR aus Chicago. Allerdings gebe es unterschiedliche Vorstellungen zur Bewertung, zitiert Bloomberg darüber informierte Personen. Bain und Cinven hatten 2017 insgesamt zunächst 5,3 Milliarden Euro bezahlt, allerdings überwiegend über Schulden.

Das Management hatte den Generikakonzern neu aufgestellt und durch Zukäufe gezielt erweitert. 2023 etwa konnte ein zweistelliges Umsatz- und Gewinnwachstum verzeichnet werden. Außerdem wurde das Russlandgeschäft abgetrennt, sodass es separat weitergeführt oder verkauft werden könnte.

Laut Bericht machen die beiden Private-Equity-Eigentümer nun Druck; sie wollen das Bankenkonsortium für einen möglichen Börsengang des Generikaherstellers erweitern. Wie Bloomberg aus informierten Kreisen erfuhr, haben Bain Capital und Cinven Banken eingeladen, sich für zusätzliche Aufgaben zu bewerben, so als Bookrunner für einen Börsengang von Stada.

Entscheidungen stehen indessen noch aus und es ist unklar, ob Bain und Cinven sich für einen Verkauf oder einen Börsengang von Stada entscheiden werden. Sprecher von Bain, Cinven und GTCR lehnten Stellungnahmen ab.

Im vergangenen Oktober hatte Bloomberg berichtet, dass Bain und Cinven Jefferies Financial Group, JPMorgan und Morgan Stanley sowie Rothschild ausgewählt hatten, um bei der Sondierung ihrer Ausstiegsoptionen zu helfen.

Die Investoren hatten im August 2017 für rund 5,3 Milliarden Euro zunächst etwa zwei Drittel der Anteile ergattert; im Vorfeld hatten aktivistische Investoren um den Hedgefonds AOC massiven Druck auf den Vorstand um Hartmut Retzlaff ausgeübt. Später wurde der Kaufpreis für die verbliebenen Aktionäre noch einmal deutlich nachgebessert, sodass der Konzern ein Jahr später von der Börse genommen werden konnte. Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied kürzlich, dass auch Anteilseigner einen Anspruch auf das letzte Abfindungsangebot haben, die sich auf die erste Offerte eingelassen hatten.

Der Konzern geht zurück auf den 1895 gegründeten „Verein der Apotheker Dresdens”, in dem Apotheker zunächst neue Ideen für die Herstellung in der Apotheke entwickelten. Später kam die Herstellung eigener Fertigarzneimittel dazu. 1970 wurde aus der Genossenschaft eine Aktiengesellschaft. Die Anteilsscheine wurden aber zunächst ausschließlich an Apotheker und Ärzte ausgegeben. Seit 1997 wurde die Aktie an der Börse gehandelt.

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