Stada hat eines der turbulentesten Jahre seiner Geschichte bilanziert. Insgesamt konnten der Konzern den Umsatz mit Generika und Marken kräftig steigern, das Wachstum kam jedoch hauptsächlich aus dem Ausland. In Deutschland sah es weniger gut aus. Der Gewinn sank insgesamt leicht – und für die verbliebenen Aktionäre gab es auch schlechte Nachrichten.
Die zähe Übernahmeschlacht schlug dem Konzern auch finanziell ins Kontor: Wegen Beratungskosten und Abfindungen sank der Gewinn um 1 Prozent auf 85 Millionen Euro. Dabei war der Umsatz insgesamt um 8 Prozent auf 2,31 Milliarden gestiegen. Um Posten wie Steuereffekte und Übernahmekosten bereinigt, stieg der Gewinn um 10 Prozent auf knapp 196 Millionen Euro.
Sowohl das Generika- als auch das Markenproduktegeschäft hätten sich insgesamt sehr gut entwickelt. „Darüber hinaus wurden wichtige Weichen für nachhaltiges Wachstum von Stada über das Jahr 2018 hinaus gestellt“, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Claudio Albrecht. Er hat bereits begonnen, den Vertrieb effizienter zu machen und den Verkauf wichtiger Medikamente zurück ins eigene Haus zu holen.
Das Wachstum war jedoch ausschließlich durch das Auslandsgeschäft getrieben worden, vor allem durch die Generika in Belgien, Italien und Serbien sowie das Markengeschäft in Russland. Serbien stellte dabei den Spitzenwert der Bilanz dar: Um 69 Prozent auf 94 Millionen Euro wuchs der Umsatz dort. Auch Belgien konnte sich mit einer Steigerung von 33 Prozent auf gut 120 Millionen sehen lassen.
In Deutschland fiel die Bilanz hingegen mau aus: Der Umsatz mit Generika sank um 3 Prozent auf 297 Millionen Euro und fiel damit unter den Wert von 2015. Während Aliud wegen neuer Rabattverträge wuchs, war Stadapharm weiter rückläufig.
Bei den Marken musste der Konzern im Heimatmarkt ebenfalls einen Rückgang von 3 Prozent auf 173 Millionen Euro hinnehmen, konnte aber immerhin den Umsatzsprung von 2016 im Wesentlichen halten. 40 Prozent ging es damals innerhalb eines Jahres bergauf. Hauptgrund für den Umsatzrückgang bei den Marken seien die Probleme mit dem Parkinsonmittel Apo-Go.
Um im Wettbewerb weiter mithalten zu können, seien nun Investitionen in neue Produkte und Technologien, Forschung und Märkte notwendig, kündigte Stada an. Die Dividende pro Aktie fällt deshalb auf 11 Cent – weniger als ein Sechstel der 72 Cent vom Vorjahr.
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