Generikakonzerne

Stada: Albrecht taucht ab

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Berlin -

Am Montag übernimmt Peter Goldschmidt die Führung der Stada. Interim-CEO Dr. Claudio Albrecht wird ihn nur ein paar Tage lang einarbeiten – und sich dann erst einmal aus der Branche verabschieden. Er taucht ab, was wörtlich zu verstehen ist.

Albrecht hatte die neuen Mehrheitseigner Bain und Cinven bei der Übernahme der Stada begleitet. Weil sich aber aufgrund der Turbulenzen um den Generikakonzern auf die Schnelle kein geeigneter Chef finden ließ, übernahm er im vergangenen Oktober den Posten kurzerhand selbst. Eigentlich hatte er die Entwicklung als Aufsichtsratschef begleiten sollen.

Im Februar konnte dann doch ein neuer Konzernchef präsentiert werden. Goldschmidt leitete zuletzt das US-Geschäft von Sandoz, er soll den Erneuerungs- und Wachstumskurs bei Stada fortsetzen. Am Montag tritt er seinen Dienst wie geplant in Bad Vilbel an.

Für Albrecht endet seine Mission damit vorerst, am Freitag ist sein letzter Arbeitstag. Er verabschiedet sich vorübergehend aus der Branche und nimmt eine Auszeit. Zunächst geht es zum Radfahren nach Bhutan, danach zum Tauchen auf die Malediven. Vor Ende des Jahres, sagt er, wird von ihm nichts zu hören sein.

Eigentlich hatte es geheißen, dass Albrecht nach dem Wechsel – wie ursprünglich geplant – einen Aufsichtsratsposten bekommen sollte. Er will aber nach den Querelen der Vergangenheit einen sauberen Abgang und alle Regeln der guten Unternehmensführung einhalten, sagt er. Ob noch einmal mit ihm zu rechnen ist, steht derzeit nicht fest. Bei Bedarf werde er der Stada als externer Berater zur Verfügung stehen.

Im neuen Jahr will er sich erst einmal wieder seiner Unternehmensberatung Albrecht, Prock & Partners (APP) in der Schweiz widmen. Denn die sei seinerseits zuletzt etwas zu kurz gekommen, das Interesse sei aber da. Vor seinem Mandat bei Stada hatte Albrecht als eines seiner letzten großen Projekte einen Deal mit Neuraxpharm und Invent eingefädelt. Für den Finanzinvestor Apax fusionierte er den deutschen und den spanischen Hersteller, Ziel ist es, einen europäischen ZNS-Spezialisten aufzubauen. Mit Zukäufen in Frankreich und Italien ist die Gruppe unter CEO Stephan Walz zuletzt schon gewachsen.

Worauf er bei Stada besonders stolz ist? Den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Bain und Cinven durchgesetzt und damit zwei stabile Investoren positioniert zu haben. Und alle Rechtsstreitigkeiten mit dem alten Management zu beenden, die teilweise sogar zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geführt hatten. „Es gab keine Wirtschaftskriminalität bei der Stada.“

Und dann sind da noch die vielen kleinen Dinge, die er sich vorgenommen und umgesetzt hat: Den Rückkauf von Ladival etwa, die Integration von Marken wie Apo-Go, Hedrin und Nizoral. Und die Strukturen zu festigen und das Vertrauen der Belegschaft zurückzugewinnen.

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