Porträt

Sortis: Das weltweit größte Arzneimittel Karoline Schumbach, 02.03.2012 10:40 Uhr

Berlin - 

Am 7.Mai läuft für Sortis (Atorvastatin) der Patentschutz ab. Mit einem Umsatz von 10,7 Milliarden US-Dollar (2010) ist der Cholesterinsenker das weltweit umsatzstärkste Arzneimittel. In Deutschland gilt seit Juli 2004 ein Festbetrag, an den sich Pfizer nicht gebunden fühlt. Bis zu 85 Prozent des Apothekenverkaufspreises müssen die Patienten daher aus eigener Tasche zahlen.

Im Januar 1997 war Sortis in Deutschland zugelassen worden. Wegen des Festbetrags sind Absatz und Umsatz in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken: Die Kassen übernehmen je nach Wirkstärke und Packungsgröße zwischen 12 und 52 Euro; bei der großen Packung mit 40 Milligramm liegt der Eigenanteil in der Apotheke daher bei 156 Euro. Im Jahr 2010 entstanden den Patienten so Kosten von schätzungsweise 13 bis 16 Millionen Euro, während die Kassen nur rund 3 bis 6 Millionen Euro ausgaben.

Um jeweils 8 Prozent sank die Zahl der Sortis-Rezepte in den vergangenen Jahren. Laut Arzneiverordnungsreport schrieben Ärzte den Lipidsenker 2010 noch 140.000 Mal für Kassenpatienten auf. Pfizer bleibt trotzdem bei seiner Preispolitik und lässt die Muskeln spielen: Denn im Ausland dient der deutsche Preis häufig als Referenz.

Pfizer will sich im Hinblick auf ein eigenes Generikum alle Optionen offen halten. Zunächst hat Basics jetzt das erste Generikum von Atorvastatin auf den Markt gebracht. Seit September 2010 gibt es für das Original eine neue Darreichungsform: Die Kautablette ist in den Wirkstärken 10 und 20 Milligramm verfügbar.