Grüne Finanzprodukte: ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Sollte ich als Apotheker:in nachhaltig investieren?

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Berlin -

Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung sind heute wichtiger denn je – und spielen deshalb auch für Apotheker:innen eine immer größere Rolle. Viele wollen sich bei der Geldanlage nachhaltig aufstellen, fürchten aber gleichzeitig, dafür Abstriche bei der Rendite machen zu müssen. Laut einer aktuellen Studie der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobnak) zu Unrecht.

1,5 Grad Celsius ist die magische Zahl: das Klimaziel, das die Weltgemeinschaft mit dem Pariser Abkommen festgeschrieben hat. Seitdem rückt das Thema auch an den Kapitalmärkten immer stärker in den Fokus. Doch warum sollten Anleger:innen in grüne Finanzprodukte investieren? Eine aktuelle Kapitalmarktstudie der Apobank gibt darauf Antworten.

„Indizes, die emissionsintensive Unternehmen ausschließen, haben in den vergangenen zehn Jahren eine höhere Rendite erzielt und in Krisenzeiten geringere Kurseinbrüche verzeichnet“, sagt Klaus Niedermeier, Leiter Investment Research bei der Apobank. Deshalb lohne sich nachhaltiges Investieren schon unter Renditegesichtspunkten. So sei etwa im Corona-Jahr 2020 Nachhaltigkeit zum Outperformer am Aktienmarkt geworden.

Risiken für nicht nachhaltige Unternehmen

Laut Niedermeier liegt das unter anderem an der Vermeidung von Risiken, wie sie beispielsweise BP im Jahr 2010 erleben musste, als eine Explosion auf der Ölbohrplattform Deepwater Horizon neben Umweltschäden auch massive Kursverluste für das Energieunternehmen mit sich brachte. Ähnlich erging es Anlegern von Volkswagen – hier führte der Abgasskandal 2015 zu einem Absturz der Aktie.

Außerdem reduziere nachhaltiges Investieren das Risiko bei der Geldanlage. „Nicht nachhaltigen Unternehmen fällt die Finanzierung über den Kapitalmarkt zunehmend schwerer“, so Niedermeier. „Investoren bevorzugen mehr und mehr klimabewusste Geschäftsstrategien und üben dadurch einen nicht zu unterschätzenden Druck auf alle anderen Unternehmen aus, sich grün aufzustellen.“ Dieser Mechanismus trage bereits Früchte: So haben beispielsweise BP und der Branchenkonkurrent Total jüngst angekündigt, bis 2050 klimaneutral zu werden.

Zahl grüner Finanzprodukte steigt

Dieser Druck der Investoren habe insgesamt zur Folge, dass die Anzahl nachhaltiger Finanzprodukte am Markt deutlich zunehmen wird. „Das bringt für Anleger:innen zunächst einmal den Vorteil mit sich, dass sie zukünftig ohne viel Aufwand unter zahlreichen nachhaltigen Anlagen auswählen können“, sagt Niedermeier. Darüber hinaus sorge eine steigende Nachfrage nach grünen Investitionsmöglichkeiten dafür, dass die Aktienkurse der entsprechenden Unternehmen steigen. Mit anderen Worten: Anleger:innen können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ohne dadurch Performanceeinbußen hinnehmen zu müssen.

Auch unter der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten gelte daher, dass Anleger:innen am Kapitalmarkt attraktive Renditechancen wahren können. „Der Klimawandel beeinflusst die Wachstumschancen einzelner Branchen und Segmente jedoch unterschiedlich stark.“ Das sorge für eine höhere Komplexität bei der Auswahl geeigneter Investitionsmöglichkeiten, so Niedermeier: „Ein aktives Management unter Beachtung von Klimarisiken und mit Unterstützung von Profis kann daher das Portfolio nachhaltig robust aufstellen.“

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