Bonbonhersteller

Soldan vertreibt Krügerol

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Berlin -

Die 22 Außendienstmitarbeiter von Dr. C. Soldan bringen Krügerol in die Apotheken. Der fränkische Hersteller übernimmt den Vertrieb der Bonbonmarke, die von Klosterfrau und Ricola an die österreichische Firma The Fine Food Company verkauft wurde.

Soldan wird Krügerol ab Januar vertreiben. Der familiengeführte Betrieb hatte bereits zuvor angekündigt, angesichts rückläufiger Apothekenzahlen künftig auch firmenfremde Marken in den Apotheken zu präsentieren. „Unser Außendienstteam ist seit Jahrzehnten bekannt für einen offenen, partnerschaftlichen und wert­schätzenden Umgang, ob es um unsere eigenen Marken geht oder Marken unserer Vertriebspartner“, sagte Firmenchef Perry Soldan.

Gregor Leichtfried, Geschäftsführen­der Gesellschafter bei Krügerol, freut sich über den neuen Partner: „Dr. C. Soldan verfügt über eine etablierte und anerkannte Vertriebs­struktur in der Apotheke.“ The Fine Food Company, zu dem auch der deutsche Pastillenhersteller Powermints gehört, will Krügerol als Marke wieder beleben.

Krügerol geht auf Richard Armandus Krüger aus Leipzig zurück. Die ersten Bonbons kamen 1866 auf den Markt. Als „Echte Krügerol Katarrh-Bonbons“ sollen sie im Kaiserreich begehrt gewesen sein. Kurz nach der Wiedervereinigung stoppte die Herstellung aufgrund des schlechten Zustands der Anlagen. 1994 übernahmen Klosterfrau und Ricola die Marke, die Produktion wurde wieder aufgenommen. Nach dem Ende der Zusammenarbeit zwischen den Kölnern und den Schweizern wurde zuletzt auch das Joint Venture für die vor allem in den neuen Bundesländern bekannten Bonbons aufgelöst.

Soldan mit Sitz im fränkischen Adelsdorf wurde 1899 vom Apotheker Dr. Carl Soldan gegründet. 1923 wurde die Marke Em-eukal eingeführt; im Herbst brachte kam zuletzt das erste Nahrungsergänzungsmittel Bärengarten mit verschiedenen Vitamen auf den Markt. Seit 2005 verantwortet in vierter Generation Perry Soldan die Geschäfte. Im vergangenen Jahr wurden mit rund 200 Mitarbeiter rund 75 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.

The Fine Food Company ist mit den Marken Compass, Frésh und Frésh Active vor allem im Ausland im Lebensmitteleinzelhandel, an Tankstellen, Kiosken und vereinzelt in Apotheken präsent. „Für Minzpastillen ist die Kassenzone der beste Standort“, sagte Krügerol-Geschäftsführer Claus Böckmann. Im deutschen Markt sei dieser Bereich bereits an große Firmen verteilt. „Da können wir als mittelständisches Unternehmen nicht mithalten.“

In Apotheken ist der Absatz mit Hustenbonbons laut Nielsen zuletzt zurückgegangen. Marktführer ist Soldan mit einem Anteil von 33 Prozent. Dahinter rangiert Ricola mit 22 Prozent. Auf Platz 3 liegt Dallmann's mit 12 Prozent, gefolgt von Pectoral (6 Prozent) und Wick (3 Prozent). Auch im Gesamtmarkt ist das Geschäft mit Hustenbonbons umsatzbezogen leicht zurück. Marktführer ist Ricola, dahinter rangieren die Eigenmarken der Händler, Soldan, CFP Brands, Vivil und Wick.

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