Bonbonhersteller

Soldan holt Wrigleys-Mann

, Uhr
Berlin -

Der Bonbon-Hersteller Dr. C. Soldan baut seine Geschäftsführung aus: Christian Klebl verantwortet bei dem Nürnberger Familienbetrieb ab Mai die Bereiche Vertrieb, Marketing und Internationale Expansion. Damit unterstützt der Betriebswirt Perry Soldan, Urenkel des Firmengründers.

 

Klebl hatte zuvor zehn Jahre für den Süßwarenhersteller Wrigley/Mars gearbeitet, zuletzt war er dort als Regional Managing Director für sieben Länder zuständig. Nach seinem Studium hatte Klebl zunächst bei Nestlé/Schöller gearbeitet. Bei Soldan soll der neue Geschäftsführer vor allem die Stellung in Europa weiter ausbauen.

Die Anfänge des Unternehmens reichen in den Sommer 1899 zurück: Der Apotheker Dr. Carl Soldan gründet vier Jahre nach seiner Approbation seine Medizinaldrogerie und parallel das Unternehmen „Dr. C. Soldan“. Schon im ersten Jahr laufen am Hefnersplatz in Nürnberg Bonbons vom Band. Anfang des 20. Jahrhunderts kreiert der Apotheker die ersten Bonbons mit Menthol und Eukalyptus, 1925 lässt er die Marke „Em-eukal“ eintragen.

Die Bonbons mit dem rot-weiße Fähnchen werden zunächst ausschließlich in Apotheken und Drogeriefachgeschäften vertrieben. Von der Auswickelhilfe profitieren in den 1950er Jahren auch die Bergarbeiter im Ruhrgebiet: Ärzte verordnen Em-Eukal gegen Bronchialbeschwerden, dank Fähnchen müssen die Bergleute das Bonbon nicht mit ihren schmutzigen Händen anfassen.

 

 

1960 zieht die Produktion ins fränkische Adelsdorf um, zwei Jahre später erhält Soldan die vom Arzneimittelgesetz (AMG) vorgesehene Herstellungserlaubnis. 1972 kommt das Kinder Em-eukal Vitamin-Hustenbonbon mit Wildkirschgeschmack auf den Markt. 1989 gibt es das erste zuckerfreie Produkt, heute hütet das Familienunternehmen mehr als tausend selbst kreierte Rezepturen.

Während der „aecht Bayerische Blockmalz“ und seit 2007 auch die Em-eukal-Bonbons im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich sind, setzt der Hersteller bei Fruchtgummi und Lakritz der Marke „Dr. C. Soldans Nasch-Kultur“ sowie bei dem Traubenzucker „Tex-Schmelz“ nach wie vor auf die Apothekenexklusivität. Die Fruchtsaftbären der Marke „Bärengarten“ sind ausschließlich in Apotheken und Drogieren erhältlich.

Soldan hat im vergangenen Jahr 57 Millionen Euro umgesetzt, das Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Neben Deutschland und weiteren europäischen Ländern ist Soldan auch in den USA, Südamerika und Ostasien aktiv.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte