Das hat anscheinend nicht gepasst: Awinta und Andreas Christoffel haben sich nach weniger als drei Monaten schon wieder getrennt. Seit Dezember ist Christoffel nicht mehr Geschäftsführer für die Produktentwicklung bei dem Softwarehaus. Der Informatiker hatte den Posten erst im Oktober angetreten.
Zu den Hintergründen der Trennung machte ein Awinta-Sprecher auf Nachfrage keine Angaben. Ein Nachfolger wird aber vorerst nicht gesucht. Die Stelle sei nicht neu besetzt und aktuell auch nicht ausgeschrieben, bestätigte der Sprecher.
Damit bleibt die Geschäftsführung des zum Rechenzentrum VSA gehörenden Softwarehauses zunächst zweiköpfig: Florian Giermann verantwortet Vertrieb und Marketing, Norbert Hübsch ist für Administration, Finanzen und Kundenbetreuung zuständig.
Vor einem Jahr hatte Dr. Hermann Sommer die Geschäftsführung von Awinta verlassen und war zur VSA gewechselt. Das Softwarehaus ist seit März eine 100-prozentige VSA-Tochter. Das Rechenzentrum hatte die übrigen 50 Prozent der Anteile von Pro Medisoft übernommen. Pro Medisoft hatte im Gegenzug die Arztsoftware von Awinta bekommen.
Sommer war 2012 auf den früheren Awinta-Geschäftsführer Werner Hauser gefolgt, der ebenfalls zur VSA gewechselt war. Sommer kommt eigentlich aus der Metallverarbeitung und leitete einen Automobilzulieferer, bevor er sich 1993 als Unternehmensberater und Krisenmanager selbstständig machte. In dieser Funktion begleitete er auch Insolvenzverfahren; seit 2004 ist er auch als Investor aktiv.
Awinta war im Jahr 2009 aus dem Zusammenschluss der VSA Apothekensysteme und Pro Medisoft entstanden. Auch nach der kompletten Übernahme durch das Rechenzentrum hatte die Unternehmensspitze versichert, alle Warenwirtschaftssysteme – Prokas, Jump, Infopharm und Pharmasoft – weiter zu unterstützen.
Gestern hatte das Softwarehaus den Zusammenschluss mit dem Konkurrenten Asys bekannt gegeben. Rückwirkend zum Jahresanfang wurde das Oberhausener Softwarehaus vollständig übernommen. Awinta hat damit seine Position als Marktführer gestärkt. Der EDV-Anbieter hat nach eigenen Angaben 7000 Kunden – diese Zahl wird vom Wettbewerb allerdings in Frage gestellt.
Damit konzentriert sich der EDV-Markt weiter: Weitere große EDV-Anbieter sind Pharmatechnik, Lauer-Fischer und die Phoenix-Tochter ADG sowie ADV, Optipharm und Prisma Datensysteme. Diese Firmen versorgen laut Branchenverband ADAS etwa 17.000 Apotheken mit Software.
APOTHEKE ADHOC Debatte