Apotheken-EDV

Lauer-Fischer: Wieder volle Bücher

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Berlin -

Lauer-Fischer hat 2013 die Kehrtwende geschafft: Nachdem der Auftragseingang 2011 um 7 Prozent und 2012 um 16 Prozent zurückgegangen war, legte das Neugeschäft im vergangenen Jahr um 14 Prozent zu. Auch den Umsatz konnte das Tochterunternehmen der CompuGroup (CGM) um 4 Prozent auf 55,2 Millionen Euro steigern. Mittlerweile gehört das Softwarehaus dem EDV-Konzern komplett.

Lauer-Fischer profitierte nach eigenen Angaben vor allem von der Rückkehr auf die Expopharm. 2012 hatte sich das Softwarehaus die Teilnahme an der Fachmesse geschenkt, 2013 konnten in Düsseldorf so viele Verträge abgeschlossen werden wie noch nie. Der Umsatzrückgang im ersten Halbjahr konnte so ausgeglichen werden; im vierten Quartal kletterten die Erlöse sogar um 15 Prozent.

Vom Gesamtumsatz entfielen rund 20,6 Millionen Euro auf die Vermietung von Soft- und Hardware, 13,7 Millionen Euro auf Pflege- und Wartungsleistungen und 5,7 Millionen auf den Verkauf von EDV und Technik. Der Preisänderungsdienst brachte dem Unternehmen 5,8 Millionen Euro. Der Rest entfällt auf EDV-Zubehör sowie Dienstleistungen für den Mutterkonzern und andere Unternehmen.

Für das laufende Jahr rechnet Lauer-Fischer mit einem externen Umsatzwachstum um 2,5 auf 53 Millionen Euro. 2015 ist abermals ein geringes Plus angepeilt. Der Anteil der neuen Produktlinie Winapo64 an den Auftragseingängen liegt derzeit bei 76 Prozent.

Von den 475 Mitarbeitern zum Zeitpunkt der Übernahme waren 2013 im Jahresdurchschnitt noch 360 übrig. Davon arbeiten rund 100 in der Entwicklung, weitere 160 im Bereich Support/Service. 20 Arbeitsplätze gibt es in der Verwaltung.

Den Vertrieb hatte Lauer-Fischer im März 2012 zusammen mit dem bundesweiten Niederlassungsnetz an ein Schwesterunternehmen ausgegliedert. Entsprechend sind die Personalkosten des Unternehmens seit 2011 formal von knapp 28 auf weniger als 10 Millionen Euro gesunken; dafür zahlte Lauer-Fischer zuletzt 22 Millionen Euro für Vertrieb und Logistik.

Nach der Übernahme des zuvor apothekereigenen Dienstleisters durch CGM hatte es bei Lauer-Fischer ab Juni 2011 eine Reihe struktureller Veränderungen in Verwaltung, Logistik und Außendienst gegeben. Jetzt ist laut Bereichsleiter Lars Henze der Umbau abgeschlossen, Reklamationen sollen der Vergangenheit angehören.

CGM hat 400.000 Kunden in 43 Ländern; der Gesamtumsatz lag 2013 bei 460 Millionen Euro und soll in diesem Jahr über die Schwelle der halben Milliarde klettern. 56 Prozent des Umsatzes macht CGM mit Arzt-, 13 Prozent mit Apotheken-EDV. Neben den rund 4000 Apotheken in Deutschland nutzen rund 7000 Pharmazeuten in Italien und einige hundert Apotheken in den Niederlanden die Warenwirtschaftssysteme des Konzerns.

Nach dem Einstieg bei Lauer-Fischer hatte CGM Anfang 2012 den niederländischen Anbieter Microbais gekauft, der damals rund 475 Apotheken sowie 150 Arztpraxen zu seinen Kunden zählte. Das entspricht etwa einem Marktanteil von 25 beziehungsweise 4 Prozent.

In Italien ist Studiofarma mit einem Anteil von 30 Prozent Marktführer. Hier zahlte CGM vor einem Jahr knapp 10 Millionen Euro für 80 Prozent der Anteile. 2013 wurde auch die letzte Tranche für Lauer-Fischer in Höhe von 10 Millionen Euro für 12,5 Prozent der Anteile fällig. Für 70 Prozent an Meditec zahlte CGM knapp 1,5 Millionen Euro, den Rest am Marktführer im Bereich Apotheken-TV kann der Konzern bis 2016 kaufen.

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