Versandapotheken

So viel erwirtschaften DocMorris & Co.

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Berlin -

Beim Versand denken nur die wenigsten Inhaber im großen Stil. Zu groß ist die Allmacht der börsennotierten Konkurrenz aus den Niederlanden. Das bestätigt ein Blick in die Statistik: 300 kleine Versandapotheken erwirtschafteten im vergangenen Jahr gemeinsam 525 Millionen Euro – alleine DocMorris erzielte 44 Prozent mehr. Bei nicht-verschreibungspflichtigen Produkten liegen die 300 Mitbewerber knapp vorn.

Die Zur Rose-Gruppe ist zuletzt erheblich gewachsen: Die Versandapotheken DocMorris, Eurapon, Apo-Rot, Medpex, Vitalsana und Zur Rose gehören dazu. Gemeinsam erwirtschafteten sie im vergangenen Jahr 759,6 Millionen Euro Umsatz und liegen damit deutlich vor der Konkurrenz. Das geht aus einer Analyse der Marketingagentur Dr. Kaske hervor. Gewertet wurde das gesamte Apothekensortiment. Die Münchener Firma analysiert regelmäßig in ihren Versandhandelsstudien den Markt.

Dahinter folgt die Shop-Apotheke mit den weiteren Portalen Europa Apotheek und Nu3 mit 424,1 Millionen Euro. Weit abgeschlagen folgt auf Rang 3 Medikamente per Klick. Das Versandgeschäft gehört zur Luitpold Apotheke von Karlheinz Ilius in Bad Steben. Er erwirtschaftete 103,9 Millionen Euro. Die weiteren Plätze liegen näher beieinander. Mitbewerber Apotal von Heinz–Peter Fichter (Bad-Apotheke, Bad Rothenfelde) kommt auf 94,6 Millionen.

Von Leipzig aus verschickt Apo-Discounter Medikamente nach ganz Europa. Das Versandgeschäft der Apotheke im Paunsdorf Center von Kirsten Fritsch erzielte im vergangenen Jahr 77,8 Millionen Euro Umsatz. Der Berliner Versandapotheker Konstantin Primbas erwirtschaftete mit Aponeo 52,3 Millionen Euro.

Die 2001 gegründete Versandapotheke Mycare von Christian Buse gab Arzneimittel im Wert von 42,7 Produkte ab. Sanicare kommt der Erhebung zufolge auf einen Jahresumsatz von rund 35,4 Millionen Euro. Auf dem zehnten Platz rangiert laut Kaske Volksversand mit Verkaufserlösen von rund 24,7 Millionen Euro.

Ohne Rx-Arzneimittel wird die Liste von 300 kleineren Versandapotheken angeführt. Sie erzielten 515,1 Millionen Euro. Daran wird deutlich, dass ihr Rezeptanteil mit rund 10 Millionen Euro äußerst gering ist. DocMorris & Co. liegen im OTC- und Freiwahlbereich mit 511,7 Millionen Euro nur knapp dahinter. In der Differenz ergeben sich für die Zur Rose-Versender im Rx-Bereich Erlöse von rund 244 Millionen Euro. Die Shop-Apotheke kommt auf einen OTC-Umsatz von rund 284,4 Millionen Euro.

Der OTC-Marktanteil der Versender lag 2018 laut Kaske bei 19,2 Prozent. Er könne sich in den kommenden fünf Jahren auf fast ein Drittel ausweiten. Noch seien 42 Prozent der über 60-Jährigen nicht online. Zudem nutzten die Deutschen im Schnitt das Internet 4 Stunden pro Tag. Im europäischen Durchschnitt liegen sie damit zwei Stunden zurück. Außerdem erhöhten zuverlässigere und schnellere Lieferdienste die Akzeptanz der Kunden.

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