Medco Celesio

Snow: Apotheker verbreiten Angst

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Der US-Konzern Medco will spätestens 2015 in ganz Europa Patienten betreuen. Das Sparpotential liegt laut Konzernchef David B. Snow bei mindestens 250 Milliarden US-Dollar pro Jahr. In Deutschland sieht Snow allerdings die Widerstände der Apotheker: „Es ist immer so: Sobald eine Firma mit einer fortschrittlichen Technologie auf den Markt kommt, fürchten sich jene, die ihr Geschäft nach den alten Regeln betreiben. Ihre Reaktion ist, dass sie Angst verbreiten“, sagte Snow im Interview mit dem Handelsblatt.

„Die Zeit, in der Medikamente mit der Schrotflinte verteilt werden, geht zu Ende“, so Snow. „Wir steuern auf eine Ära der Präzisions-Medizin zu, und Medco führt diese Bewegung an.“ Dabei arbeite man mit spezialisierten Apothekern. Technologie und das Wissen über evidenzbasierte Therapie- und Verschreibungsauswertungen würden nach Europa exportiert, so Snow.

Medco will über das Joint Venture mit dem Stuttgarter Pharmahändler Celesio Fuß fassen; dabei ist das Unternehmen auf die Patientendaten der Krankenkassen angewiesen. Die Krankenkasse BIG habe bereits unterzeichnet, mit rund fünf weiteren Kassen seien die Verhandlungen weit vorangeschritten: „Ich erwarte, dass wir sie bis Jahresende unter Dach und Fach haben“, sagte Snow.

Zumindest eine Komplettübernahme von Celesio schließt der Medco-Chef kategorisch aus: „Das ist ein Nein für die gesamte Firma, absolut“, so Snow gegenüber dem Handelsblatt. Celesio beschäftige sich im Grunde nur mit Logistik, er wolle kein Händler sein. „Unser Fokus liegt darauf, Kunden auf der Patienten-Ebene zu bedienen.“

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