Kampagnenentwürfe

Skandal um DocMorris-Anzeigen APOTHEKE ADHOC, 15.04.2009 10:04 Uhr

Berlin - 

DocMorris kennt man jetzt auch in China. Grund sind allerdings nicht die geschäftlichen Aktivitäten der Celesio-Tochter, sondern bizarre Entwürfe der Düsseldorfer Werbeagentur Grey, in denen mit Adolf Hitler, Osama bin Laden und Mao Zedong für die Franchise-Apotheken geworben wird. Die offenbar bereits verworfenen Anzeigen, die laut Agentur nie das Haus hätten verlassen dürfen, kursieren seit Anfang der Woche in verschiedenen PR-Blogs.

Zu sehen ist eine Gruppe von Spermien, von denen jeweils eine dem Konterfei von einem der drei Völkermörder nachempfunden ist. Am unteren Bildrand folgt die Botschaft: „1 latex condom extra safe - Available at all DocMorris pharmacies“.

Für die Agentur kommt der Vorfall einer mittleren Katastrophe gleich, vor allem weil China offenbar sehr empfindlich auf den Entwurf mit dem ehemaligen Partei- und Staatschef reagiert hat. In PR-Kreisen werden die Entwürfe eher als inhaltliche und geschmackliche Verfehlung abgetan.

Grey war erst Anfang des Jahres damit beauftragt worden, für DocMorris einen umfassenden Kommunikationsauftritt zu entwickeln. Neben klassischer Werbung sind einem Bericht des Medienmagazins Horizont zufolge auch Literatur, Kataloge, Dialog- und Online-Maßnahmen zur Unterstützung der Versand- und Markenpartnerapotheken vorgesehen. In der kommenden Woche soll die neue Anzeigenkampagne für den Auftritt von DocMorris im deutschen Apothekenmarkt vorgestellt werden.