Trotz einer Erholung des deutschen Arzneimittelmarktes bleibt die Situation der Pharmagroßhändler offenbar angespannt. Dies lässt sich aus den jüngsten Quartalszahlen der Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) ablesen: Von September bis November konnte der Frankfurter Großhändler zwar den Konzernumsatz um 7,7 Prozent auf 968,3 Millionen Euro steigern. Aufgrund des anhaltenden Konditionenwettbewerbs sei jedoch der Rohertrag nur um 3,8 Prozent auf 55,4 Millionen Euro angestiegen.
Damit liegt die Anzag zwar über dem durchschnittlichen Umsatzwachstum im Großhandel von 6,5 Prozent. Doch die Grossisten konnten offenbar ohnehin nur unterproportional am Martkwachstum teilhaben: Problematisch ist Anzag-Chef Dr. Thomas Trümper zufolge die zunehmende Direktbelieferung der Apotheken durch die Hersteller, die im Berichtszeitraum um knapp 23 Prozent gewachsen sei. Damit kommt der Direktvertrieb mittlerweile auf einen Anteil von 17 Prozent nach 15,1 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Bei der Anzag rechnet man damit, dass der Wettbewerb zwischen den Herstellern sogar "weiter an Schärfe gewinnen" wird. Die Großhandelserträge blieben durch sinkende Preise in wesentlichen Sortimentsbereichen und die vermehrte Abgabe niedrigpreisiger Medikamente unter Druck.
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