Silomat ist der Topseller unter den Hustenstillern. Jetzt wird das Sortiment um einen Ambroxol-haltigen Hustensaft erweitert. Zuwachs gibt es auch bei Lemocin.
Silomat mit Dextromethorphan oder Pentoxyverin kommt bei trockenem Husten als Hustenstiller zur symptomatischen und kurzzeitigen Behandlung zum Einsatz. Bevorzugt finden die Präparate zur Nacht Anwendung. Unter den früheren Eigentümern Boehringer Ingelheim beziehungsweise Sanofi war die Marke klar positioniert – Hustenlöser waren unter der Schwestermarke Mucosolvan erhältlich.
Aber Stada hat vor drei Jahren nur Silomat übernommen, daher wird unter der Dachmarke jetzt auch der Schleimlöser Ambroxol eingeführt. Silomat Ambroxol Hustenlöser ist ab einem Alter von zwei Jahren geeignet und erleichtert tagsüber das Abhusten. Am Abend kann bei Bedarf der Silomat Hustenstiller kombiniert werden. Der Saft mit Erdbeer-Vanille-Geschmack ist zuckerfrei und zu 100 ml und 250 ml erhältlich.
Das generische Ambroxol wird in verschiedenen Darreichungsformen angeboten. Dem Wirkstoff werden lokalanästhetische, schleimlösende, auswurffördernde und antientzündliche Eigenschaften zugesprochen. Ambroxol ist der Metabolit von Bromhexin und erhöht den Anteil des serösen Bronchialsekrets. Das Mukolytikum steigert außerdem durch einen direkten Angriff an die Pneumozyten Typ 2 der Alveolen und Clarazellen die Surfactant-Produktion und stimuliert das Flimmerepithel. Somit erhöht sich die mukoziliäre Clearance bei verminderter Viskosität des Schleims – das Abhusten ist erleichtert.
Die lokalanästhetische Wirkung kann wahrscheinlich auf eine Blockade der Natriumkanäle zurückgeführt werden. In-vitro wurde für Ambroxol eine reversible und konzentrationsabhängige Blockade der hyperpolarisierten Kanäle an geklonten spannungsabhängigen neuronalen Natriumkanälen belegt. In-vitro-Studien konnten ebenso einen antiinflammatorischen Effekt zeigen. Laut Studienergebnissen konnte Ambroxol die Zytokinfreisetzung reduzieren.
Zuwachs gibt es auch bei Lemocin. Im dritten Quartal wird Lemocin Flurbiprofen Spray das Portfolio erweitern und bei akuten Halsschmerzen schnell für eine langanhaltende Linderung sorgen. Das Spray ist frei von Parabenen und in der Geschmackssorte Kirsch-Minze verfügbar und kann ab einem Alter von 18 Jahren angewendet werden.
Flurbiprofen gehört zu den nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und besitzt entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. In der Folge kommt ein abschwellender Effekt zustande. Die Wirkung ist auf die Hemmung der Cyclooxygenasen 1 und 2 und somit auf die Unterbrechung der Prostaglandin-Synthese zurückzuführen. Eine Besserung der Beschwerden tritt nach etwa einer halben Stunde ein. Die Wirkdauer liegt bei etwa vier Stunden.
Das Propionsäurederivat kann zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von akuten Halsschmerzen bei Erwachsenen (als Halsspray) sowie bei schmerzhaften Entzündungen der Rachenschleimhaut bei Erwachsenen und Kindern ab zwölf Jahren (Lutschtablette) eingesetzt werden. Betroffene können bis zu maximal fünf Lutschtabletten zu 8,75 mg im Abstand von drei bis vier Stunden täglich im Mund zergehen lassen. Die Anwendung sollte drei Tage nicht überschreiten.
Achtung: Beim Lutschen kann ein Wärmegefühl oder leichtes Kribbeln zu spüren sein. Einen lokal betäubenden Effekt besitzt der Arzneistoff nicht.
In Frankreich ist der Wirkstoff seit 2019 rezeptpflichtig. Hierzulande warnte die AMK bereits ein Jahr zuvor und das Arzneitelegramm rät von Flurbiprofen-haltigen Rachentherapeutika ab.
APOTHEKE ADHOC Debatte