Die Internetseite informiert zum Thema erektile Dysfunktion. Neben allgemeinen Aussagen zu den Ursachen und einigen Gesundheitstipps gab es am Vormittag rot hervorgehoben das Feld „Rezept und Bestellung“. Dort hieß es über einem Logo von Zur Rose: „Bei unserer Partnerapotheke können Sie Ihr Rezept kostenlos einreichen und erhalten das Präparat diskret zugeschickt.“ Der Hersteller hatte direkt zur Versandapotheke verlinkt.

Einer Sanofi-Sprecherin zufolge entsprach dies nicht der Strategie des Konzerns. „Das war ein Irrtum.“ Wie Logo, Link und Text auf die Zentiva-Website gelangten, war nicht zu ermitteln.

Allerdings hieß es auch in der Pressemitteilung zur Website vom Vormittag: „www.potenzratgeber.info bietet über eine seriöse Online-Versandapotheke die Möglichkeit, das Rezept diskret online einzulösen.“ Wenn es ein Fehler war, war es ein Wiederholungsfehler.

Zentiva hatte aber nicht nur für den Versender geworben: Im Feld neben der Zur-Rose-Werbung konnten Verbraucher auch nach einer Apotheke in der Nähe suchen. Den Apothekenfinder gibt es noch.

Auch heilmittelwerberechtlich wagt sich der Hersteller recht weit hinaus. Denn Werbung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist gegenüber Verbrauchern verboten. Zentiva erklärt die eigenen Preisvorteile gegenüber Originalprodukten, verweist unmittelbar danach jedoch auf den Patentablauf der PDE5-Hemmer und führt dazu aus: „Daher ist Sildenafil zur Therapie von Potenzstörungen ab sofort als günstiges Generikum erhältlich.“

Ein Markenname wird beim Potenzratgeber zwar nicht genannt – das ist aber auch nicht nötig: Wie viele andere Hersteller setzt die Sanofi-Tochter auf den generischen Namen, die Pille heißt „Sildenafil Zentiva“.