Diagnostika

Siemens mit Milliardenabschreibung dpa, 22.09.2010 15:24 Uhr

München - 

Siemens muss in seinem Medizintechnik-Geschäft im vierten Geschäftsquartal bis zu 1,4 Milliarden Euro abschreiben. Zudem korrigiert der Technologiekonzern seine Erwartungen an das mittelfristige Wachstum und an die langfristige Marktentwicklung in der Labordiagnostik.

Siemens hatte 2006 und 2007 die Bayer-Diagnostiksparte sowie die US-Unternehmen DPC und Dade Behring für insgesamt mehr als elf Milliarden Euro übernommen und zu einer eigenen Diagnostiksparte zusammengeführt.

Konzernchef Peter Löscher begründete die Neubewertung der Wachstumserwartungen mit langfristigen Veränderungen der Rahmenbedingungen im Gesundheitsmarkt. Über die Abschreibung war bereits spekuliert worden, weil sich die hochgesteckten Ziele der Sparte nicht erfüllten. Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser hatte bereits vor einiger Zeit in einer Analystenkonferenz entsprechende Andeutungen gemacht.

Löscher verteidigte den Kauf der Unternehmen. Siemens sei heute ein weltweit führender Anbieter für bildgebende Verfahren, Healthcare-IT und Labordiagnostik. „Die Akquisitionen in der Labordiagnostik waren dafür wichtige Schritte“, sagte der Vorstandsvorsitzende.

Die Abschreibungen seien nicht zahlungswirksam, teilte das Unternehmen mit. Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2009/2010, das am 30. September endet, bleibe unberührt.