Der neue Siemens-Chef Peter Löscher sieht die Zukunft des Unternehmens offenbar in der Medizintechnik. Mit dem Kauf des US-Labordiagnostik-Spezialisten Dade Behring hat er wenige Wochen nach Amtsantritt einen spektakulären Coup gelandet. Finanziert wurde das Geschäft mit dem Verkauf des Autozulieferers VDO für gut elf Milliarden Euro an Conti.
Während sein Vorgänger Klaus Kleinfeld sich vor allem von Sanierungsfällen wie der Handysparte trennte, zeigt Löscher nun, dass auch profitable Bereiche zur Disposition stehen, wenn mit dem eingesetzten Kapital anderswo mehr Geld verdient werden kann.
Damit soll aber noch lange nicht Schluss sein. Löscher hat schon als Top-Manager bei der Höchst AG den radikalen Umbau zu einem so genannten Lifescience-Konzern entscheidend mitbetrieben. Auch bei General Electric und Merck hat Löscher schon gearbeitet, kennt sich also in der Branche bestens aus.
Welche Siemens-Sparte als nächste substituiert werden könnte, darüber lässt sich nur spekulieren. Energie, Industrie und Medizin seien die drei Schwerpunkte der Zukunft, sagte Löscher. Hingegen sei man mit der Ertragsentwicklung in der Verkehrstechnik unzufrieden, hieß es aus dem Vorstand.
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