Versandapotheken

Shop-Apotheke wird bekannter

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Berlin -

Bei „Versandapotheke“ denken die meisten an „DocMorris“. Doch laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Sempora konnte zuletzt der Konkurrent Shop-Apotheke deutlich aufholen.

Für die „Apothekenmarktstudie 2020“ hatte Sempora im Februar und März – also noch vor Corona – unter anderem 1164 Verbraucher befragt. 68 Prozent ist der Name DocMorris ein Begriff, das entspricht dem Wert aus der letzten Befragung im vergangenen Jahr. Deutlich zulegen konnte dagegen die Nummer 2: Shop Apotheke kennen 47 Prozent der Befragten, das ist ein Zuwachs von 12 Prozentpunkten. Jeweils rund ein Drittel kennen Sanicare und Medpex, auch hier gibt es leichte Zuwächse. Apotal folgt mit 27 Prozent vor Apo-Rot (22 Prozent) sowie Easy und Apo-Discounter (je 17 Prozent).

Jeder dritte Befragte gab an, innerhalb der vergangenen zwölf Monate mindestens einmal bei DocMorris bestellt zu haben. Dicht dahinter folgt Shop-Apotheke (29 Prozent) vor Apotal (15 Prozent). Insgesamt haben 67 Prozent im Zeitraum mindestens einmal bei einer Versandapotheke bestellt – und sind zufrieden: Die Versandapotheken kommen durchschnittlich auf 4,17 von 5 möglichen Sternen, die stationäre Apotheke erreicht eine durchschnittliche Bewertung von 4,0. Die Hälfte der Befragten (52 Prozent) nutzt je nach Bedarf sowohl die Versandapotheke als auch die Apotheke vor Ort. Jeder vierte Befragte lässt sich in der Apotheken vor Ort beraten und kauft dann im Versandhandel ein.

„Hersteller müssen die Verfügbarkeit und Sichtbarkeit ihrer Marken über alle Apothekenkanäle sicherstellen – nur so erreicht man heute erfolgreich den Endkunden“, so Studienautor Tobias Brodtkorb. Der Großteil der für die Studie befragten 37 Unternehmen betrachtet die Zusammenarbeit mit dem Versandhandel positiv: So gaben 73 Prozent der Hersteller an, mit der Zusammenarbeit zufrieden oder gar sehr zufrieden zu sein. Bei der Beurteilung ihrer Gesamtleistung durch die Hersteller schneiden die Shop-Apotheke sowie Medpex mit einer Schulnote von 2,0 am besten ab. Dahinter folgen Medikamente-per-Klick mit einer Note von 2,1 sowie Apotal mit einer Bewertung von 2,4.

Für Brodtkorb steht einmal mehr fest: „Die Zur-Rose-Gruppe und Shop Apotheke setzen sich zunehmenden von den anderen Versendern ab. Für Hersteller bedeutet dies, die zukünftige Zusammenarbeit mit den Top-10 Versandapotheken zu überprüfen.“

85 Prozent der befragten Hersteller und 78 Prozent der 135 befragten Apotheker sind der Meinung, dass der Versandhandel weiter an Bedeutung gewinnen wird. Aus Sicht der Befragten werden die Versandapotheken sowohl im OTC-Markt als auch bei rezeptpflichtigen Produkten ihren Marktanteil ausbauen. „Das E-Rezept und auch Versandhandels-Neukunden, die im März durch die Coronakrise dazugewonnen wurden, werden zusätzliche Wachstumsimpulse für den Versandhandel generieren“, so Brodtkorb. Sowohl Hersteller als auch Apotheker gehen von einer weiteren Konsolidierung unter den Anbietern aus.

Der Versandhandel hat laut einer weiteren Analyse von Sempora im März zwar weniger stark vom Corona-Boom profitiert als die Apotheken vor Ort: So lagen die OTC-Umsätze in den Kalenderwochen (KW) 9 bis 12 im Durchschnitt nur 14 Prozent über denen der KW 2 bis 4 – die Apotheken verzeichneten ein Plus von 32 Prozent. Allerdings fiel in den KW 13 bis 16 nach Inkrafttreten der Kontaktsperre der Einbruch deutlich geringer aus (8 vs. 16 Prozent).

 

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