Unter Aufbietung massivster Werbemaßnahmen ist Shop Apotheke im vergangenen Jahr der Sprung zurück in den Rx-Bereich geglückt. Auf 254 Millionen Euro summieren sich die Erlöse mit rezeptpflichtigen Medikamenten in Deutschland; 97 Millionen Euro entfallen alleine auf das vierte Quartal. TV-Promi Günther Jauch wurde noch einmal massiv auf Sendung geschickt, sodass die Umsätze um 147 Prozent stiegen.
In dem Jahr, in dem das E-Rezept verpflichtend eingeführt wurde, verzeichnete Shop Apotheke beziehungsweise der Mutterkonzern Redcare nach vorläufigen Zahlen einen Zuwachs beim Rx-Umsatz von 68,7 Prozent auf 254 Millionen Euro. Dabei beschleunigte sich das Umsatzwachstum von 6,8 Prozent im ersten Quartal auf 142,4 Prozent im vierten Quartal. Vor allem die Verzögerung bei CardLink hatte zunächst zu einer Verspätung geführt; seit Mai mischen die Versender mit ihrer eigenen Lösung mit.
CEO Olaf Heinrich kommentiert: „Das vergangene Jahr war für Redcare außergewöhnlich. Das elektronische Rezept ist in Deutschland zum neuen Standard geworden. Durch die erfolgreiche Einführung unserer vollständig digitalen Rx-Journey und gezielte Marketingkampagnen konnten wir in kürzester Zeit zahlreiche neue Rx-Kund:innen gewinnen, die von unserer innovativen Lösung profitieren. Die Wachstumsrate unserer Rx-Erlöse sprang dabei von 7 Prozent im ersten Quartal auf 142 Prozent im vierten Quartal.“
Allerdings ist das Wachstum massiv erkauft; im Herbst entschied das Management, weitere Erträge zu opfern, um möglichst schnell Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Bis zum Jahresende war Jauch in der Werbung dauerpräsent; zuletzt schienen die Kampagnen zurückgefahren worden zu sein. Zur Ertragslage äußert sich der Konzern erst im März.
Insgesamt stieg der Konzernumsatz um 31,8 Prozent auf 2,37 Milliarden Euro. Die Non-Rx-Umsätze wuchsen auf Jahressicht um 21 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro, die konzernweiten Rx-Umsätze legten um 64 Prozent auf 749 Millionen Euro zu. Für das vierte Quartal ergibt sich ein Plus von 27 Prozent auf 674 Millionen Euro; dabei lag der Zuwachs der Non-Rx-Umsätze bei 22 Prozent und der Zuwachs der Rx-Umsätze bei 37 Prozent.
Zum Jahresende zählte der Konzern 12,5 Millionen aktive Kundinnen und Kunden, ein Plus von 1,7 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Mit 600.000 entfiel der größte Zuwachs auf das letzte Quartal.
CFO Jasper Eenhorst sprach von einer vergleichsweise milden Erkältungs- und Grippesaison in Deutschland im vierten Quartal. Dennoch habe man erneut ein starkes Wachstum erzielt und die Marktführerschaft – auch im Non-Rx-Bereich – weiter ausgebaut. „Unser dynamisches Wachstum in den anderen europäischen Märkten hat sich dank der hohen Kundenzufriedenheit ebenfalls unvermindert fortgesetzt.“
Das DACH-Segment, bestehend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, wuchs um ein Drittel auf 1,93 Milliarden Euro. im Auch hier lag der Umsatz im vierten Quartal mit 557 Millionen Euro nur rund 26,6 Prozent über Vorjahr: Die Non-Rx-Umsätze stiegen um 20,1 Prozent auf 325 Millionen Euro, während die Rx-Umsätze um 37,1 Prozent auf 232 Millionen Euro wuchsen. Hier entfällt der größte Bereich auf den 2023 erworbenen Spezialversender Mediservice in der Schweiz.
Im Segment International, das die Länder Belgien, Italien, Frankreich und die Niederlande umfasst, stieg der Umsatz um 26,4 Prozent auf 436 Millionen Euro. Für das vierte Quartal ergibt sich ein Plus von 28,5 Prozent auf 117 Millionen Euro.
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