Redcare, der Mutterkonzern von Shop Apotheke, kann für das erste Halbjahr Rekordzahlen vermelden. Die Integration der schweizerischen Versandapotheke Mediservice spülte neue Rx-Umsätze im hohen Ausmaß in die Kasse. Und die Zahl der aktiven Kundinnen und Kunden kletterte erstmal über die Marke von 10 Millionen.
Der Gesamtumsatz von Redcare Pharmacy, so der neue Name des börsennotierten DocMorris-Konkurrenten, stieg im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 46,5 Prozent auf 421 Millionen Euro. Die Non-Rx-Umsätze erreichten 324 Millionen Euro, was einem Plus von 27 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2022 entspricht.
Im Segment Deutschland/Österreich/Schweiz stieg der Umsatz um 52 Prozent auf 335 Millionen Euro. Hier legten die Erlöse mit verschreibungsfreien Medikamenten und Gesundheitsprodukten um 27 Prozent auf 238 Millionen Euro zu. Bemerkenswert ist aber auch die Entwicklung bei rezeptpflichtigen Medikamenten: Hier sprangen die Umsätze um 197 Prozent nach oben auf 97 Millionen Euro. Allerdings geht der größte Teil auf die Integration von Mediservice zurück; seit Mitte Mai werden die Erlöse der auf Rx-Medikamente spezialisierten schweizerischen Versandapotheke bilanziert.
Organisch hätte der Rx-Umsatz im zweiten Quartal nur bei 37 Millionen Euro gelegen, was aber nach dem Abwärtstrend seit dem Verbot von Rx-Boni erstmals wieder einem Wachstum um 13 Prozent entspricht.
Shop Apotheke hatte im Frühjahr einen Deal mit Galenica geschlossen: Der schweizerische Großhändler und Kettenbetreiber hatte seinen Rx-Versender Mediservice in Redcare eingebracht und dafür ein größeres Aktienpaket erhalten. MediService verkauft zurzeit ausschließlich Rx-Medikamente und erwartet für Zeitraum von Mitte Mai bis Jahresende einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro, der in den konsolidierten Zahlen von Redcare erfasst und ausgewiesen wird. Beide Unternehmen setzen bei dem Deal auch auf eine Liberalisierung des OTC-Versandhandels, der in der Schweiz derzeit nur auf Rezept erlaubt ist.
Das Segment International (Belgien, Italien, Frankreich und die Niederlande) steigerte seine Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um 28,5 Prozent auf 86 Millionen Euro.
Im ersten Halbjahr liegt der Umsatz bei 793 Millionen Euro, ein Plus von 34 Prozent. Der Non-Rx-Umsatz der Gruppe wuchs um 25 Prozent auf 661 Millionen Euro, der Rx-Umsatz um 8,5 Prozent auf 132 Millionen Euro. Die Zahl der aktiven Kund:innen lag zum 30. Juni bei 10,1 Millionen und stieg damit in den ersten beiden Quartalen jeweils um 400.000.
Stephan Weber, CCO und stellvertretender CEO von Redcare Pharmacy, kommentiert: „Wir freuen uns sehr über den anhaltenden Zuspruch für unsere Angebote und Dienstleistungen in allen sieben Märkten, in denen wir derzeit aktiv sind. Wir konzentrieren uns konsequent auf unsere Strategie, die One-Stop-Pharmacy der Zukunft zu weiterzuentwickeln. Dabei wachsen wir seit vielen Jahren kontinuierlich. Darüber hinaus haben wir im zurückliegenden Quartal den Meilenstein von 10 Millionen aktiven Kund:innen überschritten.“
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