Versandapotheken

Shop-Apotheke: Aufträge explodieren

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Berlin -

Die Shop-Apotheke ist auf einem guten Weg, ihr selbst gestecktes Jahresziel – eine Verdopplung des Umsatzes – zu erreichen. Im ersten Quartal konnte die Versandapotheke einen Umsatz von 130 Millionen Euro vermelden, ein Plus von 105 Prozent.

In Deutschland legten die Verkäufe sogar um 117 Prozent zu, 103 Millionen Euro wurden hier eingenommen. International wurden 27,1 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Plus von 69 Prozent. Auf der Ertragsseite stand jedoch immer noch ein ein Minus: Das operative Ergebnis (EBIT) sank von -4,9 Millionen Euro auf -8,9 Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr hatte die Shop-Apotheke nach starkem Wachstum im Vorjahr eine Verschnaufpause eingelegt, was die Zahl der Bestellungen angeht. Die Zahl der Aufträge lag in den ersten drei Quartalen konstant bei 1,4 Millionen und stieg erst im letzten Quartal auf 1,6 Millionen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sprang die Zahl auf 2 Millionen – rund eine Million Aufträge jährlich bringt alleine die Europa Apotheek mit.

Auch die Besuche der Website waren – anders als 2016 – im Verlauf des vergangenen Jahres rückläufig: von 18,6 Millionen Visits im ersten Quartal auf 17,1 Millionen Visits im letzten Quartal. 2016 stieg die Zahl durchweg von 8,4 auf 14 Millionen. Im ersten Quartal 2018 gab es auch hier einen deutlichen Sprung auf 21,9 Millionen.

Bei der Anzahl der aktiven Kunden ist der Anstieg ungebrochen: Aktuell gibt es 2,75 Millionen Menschen, die in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal in Venlo bestellt haben. Das sind 29 Prozent Wachstum innerhalb von zwölf Monaten, freut sich Shop-Apotheke.

Die im November übernommene Europa Apotheek brachte 300.000 aktive Kunden mit. Angesichts der Fokussierung auf Rx-Medikamente sind Unterschiede zu beobachten: Ist bei der Shop-Apotheke nur jeder vierte Kunde älter als 65 Jahre, ist es bei der Europa Apotheek jeder zweite.

Der durchschnittliche Warenkorb stieg durch den höheren Anteil an Rx-Medikamenten an und lag zuletzt bei 73,40 Euro. Zuvor waren über einen längeren Zeitraum zwischen 52 und 54 Euro pro Bestellung zusammengekommen. Bei der Europa Apotheek lag der durchschnittliche Warenkorb zuvor bei 187 Euro.

Für das Gesamtjahr bestätigte Shop-Apotheke das Ziel, den Umsatz um 87 bis 97 Prozent zu steigern auf 530 bis 560 Millionen Euro. Neben der Europa Apotheek soll vor allem das internationale Geschäft dazu beitragen. Die Märkte Österreich, Frankreich, Belgien, Niederlande, Spanien und Italien waren auch 2017 schon die größten Wachstumsmotoren, wenn man von der Konsolidierung der Rx-Sparte absieht.

Potenzielle Zukäufe seien in der Prognose nicht berücksichtigt. Vergangenen Dezember hatte Finanzchef Dr. Ulrich Wandel in einem Interview angedeutet, weitere Übernahmen in Deutschland zu erwägen, auf Nachfrage war das Unternehmen dann aber zurückgerudert. Im April wurden Wandelanleihen in Höhe von 75 Millionen Euro bei institutionellen Investoren platziert. So könne man bei sich bietenden Gelegenheiten schnell und flexibel reagieren.

Die große Jahresaufgabe ist die Markenstrategie. Die Einführung eines gemeinsamen Markenauftritts sei Ende 2018 geplant, hatte Wandel angekündigt. Ab 2019 erwarte man dadurch Synergien von 2 bis 2,5 Millionen Euro. Ob auch das Rx-Geschäft dann unter der Marke Shop-Apotheke abgewickelt werde, sei noch nicht entschieden.

Nach den Übernahmen der vergangenen zwei Jahre wird das Geschäft der Shop-Apotheke derzeit unter mehreren Markennamen betrieben. International tritt der Versender auch unter dem Namen der 2016 übernommenen belgischen Versandapotheke Farmaline auf. Mit dem Discounter Vitazita soll außerdem eine besonders preisbewusste Klientel vor allem auf Preisvergleichsportalen abgefangen werden.

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