Tiefrote Zahlen

Shop Apotheke: 74 Millionen Euro Verlust

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Berlin -

Shop Apotheke hat 2021 zwar die Milliardenmarke beim Umsatz geknackt, ist aber tief in die Verlustzone gerutscht. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 74 Millionen Euro.

Die Erlöse stiegen wie bereits bekannt um 9,5 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. 80 Prozent entfielen auf Deutschland, Österreich und die Schweiz; hier legten die Erlöse um 3,9 Prozent auf 847 Millionen Euro zu. Während der Rx-Umsatz um 35 Prozent beziehungsweise 76 Millionen Euro auf 143,5 Millionen Euro rückläufig war, zogen die Non-Rx-Umsätze um 18,1 Prozent auf 704 Millionen Euro an.

Doch selbst operativ war das Geschäft defizitär: Der bereinigte Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) betrug 5,3 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch hier ein Gewinn von 21,6 Millionen Euro in den Büchern gestanden hatte, wie Shop Apotheke am Mittwoch in Venlo mitteilte. Damit betrug die bereinigte Ebitda-Marge minus 0,5 Prozent nach plus 2,2 Prozent im Vorjahr. Unter dem Strich erhöhte sich der Fehlbetrag von 16,8 Millionen auf 74,2 Millionen Euro.

CEO Stefan Feltens sagte: „Unser Resümee für das zurückliegende Geschäftsjahr ist insgesamt sehr positiv. Es gab einige Herausforderungen, die wir allesamt gut gemeistert haben, so dass wir zügig auf unseren Wachstumskurs zurückkehren konnten. Was den deutschen Online-Markt betrifft, haben wir unseren Marktanteil mit Ausnahme des Rx-Bereichs deutlich steigern können. Darüber hinaus war unser Wachstum auch in unseren anderen großen Märkten in Europawesentlich höher als die besten Schätzungen für das Wachstum des gesamten E-Apothekenmarktes in diesen Märkten. Wir freuen uns über die erfolgreiche Einführung des Marktplatzes, einem weiteren Wachstums- und Margentreiber für die Zukunft.“

Nach einem erfolgreichen Start in das neue Geschäftsjahr erwarte man für 2022 ein beschleunigtes Umsatzwachstum, teilte Shop Apotheke weiter mit. Für das laufende Jahr peilt der Versender bei den nicht verschreibungspflichtige Arzneimitteln ein Umsatzplus von 15 bis 25 Prozent an. Die bereinigte Ebitda-Marge soll zwischen minus 1,5 bis plus 1,5 Prozent betragen.

Zum E-Rezept machte das Management keine weiteren Angaben. „Alle unsere Systeme und Prozesse sind bereit, was durch die erfolgreiche Verarbeitung einer beträchtlichen Anzahl echter E-Rezepte seit Oktober letzten Jahres unter Beweis gestellt wurde“, so Feltens. „In den kommenden Monaten werden wir das Bewusstsein für E-Rezepte in der deutschen Öffentlichkeit schärfen und weiterhin Rezepte aus dem e-Rx-Testprogramm erhalten.“

Das genaue Datum für den bundesweiten Go-Live sei vom deutschen Gesundheitsministerium noch nicht mitgeteilt worden. „Aber wir bleiben zuversichtlich, dass dies im Jahr 2022 geschehen wird. Sobald elektronische Rezepte endlich für alle Menschen in Deutschland verfügbar sind, ist es unser Ziel, schnell die Nummer 1 auf dem Markt für Online-Rezepte zu werden.“

Ein wesentlicher Schwerpunkt soll außerdem auf den „aussichtsreichen und wachstumsstarken internationalen Märkten“ liegen. So ist die Einführung von Same-Day-Delivery in ausgewählten Regionen Österreichs geplant, im Sommer soll ein erstes Distributionszentrum außerhalb der Niederlande in Mailand eröffnen.

Finanzvorstand Jasper Eenhorst: „Der italienische Markt verfügt über ein enormes Potenzial. Wir sind dort im letzten Jahr dreistellig gewachsen. Mit unserem neuen Logistikzentrum in Mailand können wir unseren italienischen KundInnen ein größeres Angebot und kürzere Lieferzeiten anbieten.“

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