Die Shop-Apotheke hat ihren Umsatz deutlich gesteigert. Auch das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten nimmt mit einem Zuwachs von 11 Prozent an Fahrt auf: „Erst kürzlich konnten wir mit dem Eingang von über 7000 Papierrezepten an einem Tag einen neuen Rekordwert verzeichnen“, so CEO Stefan Feltens.
„Nach der flächendeckenden Einführung elektronischer Rezepte, mit der wir im Jahr 2021 rechnen, erwarten wir bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten nochmals einen erheblichen Wachstumsschub“, so Feltens weiter. „Kunden können dann vollumfänglich von den Vorteilen des Online-Einkaufs profitieren.“
Auf Basis vorläufiger und ungeprüfter Berechnungen wurde die Prognose für das abgelaufene Geschäftsjahr erreicht: Der Umsatz lag mit rund 701 Millionen Euro rund 30 Prozent über Vorjahr (540 Millionen Euro). Die bereinigte Ebitda-Marge liegt nach den vorläufigen Berechnungen ebenfalls innerhalb des prognostizierten Korridors von minus 2,0 bis minus 2,3 Prozent. Auch im vierten Quartal wuchs der Konzernumsatz um 27 Prozent von 151 auf 192 Millionen Euro.
Basis der Entwicklung war nach Unternehmensangaben die erfolgreiche Erhöhung der Anzahl aktiver Kunden in Europa von 3,5 Millionen Ende 2018 auf rund 4,7 Millionen Ende 2019. Entsprechend ist der Umsatzanstieg nahezu vollständig (28 Prozent) auf organisches Wachstum zurückzuführen.Die detaillierten Ergebnisse für das Geschäftsjahr werden mit Vorlage des Konzernabschlusses am 17. März erwartet.
Die Shop-Apotheke erwartet mit der flächendeckenden Einführung des E-Rezepts, dass sich die Erschließung des „Millardenmarktes rezeptpflichtiger Medikamente beschleunigen“ wirs. Das Gesamtvolumen betrug in Deutschland in 2018 demnach mehr als 40 Milliarden Euro, von denen etwa 1 Prozent über Versandapotheken abgewickelt wurden. In Venlo rechnet man ab Mitte 2021 mit einem nennenswerten Umsatz- und Ergebnisbeitrag durch E-Rezepte. Der Anteil werde sich über die nächsten Jahre sukzessive erhöhen, da Kunden dann Vorteile und Komfort des Online-Kaufs vollumfänglich nutzen könnten, hieß es im Herbst. Man wolle als einer der führenden Anbieter am Markt „überproportional“ profitieren.
Derweil hat der börsennotierte Versender mit Wirkung zum 1. Februar einen neuen Finanzchef ernannt: Jasper Eenhorst wird die klassischen Finanzfunktionen, Investor Relations und Compliance-Bereiche verantworten, während Feltens für die Bereiche Strategie, Personal, Recht, Einkauf und Corporate Communications zuständig bleibt. Zuvor bekleidete der 47-jährige Niederländer verschiedene Finanz- und Führungspositionen im international führenden Lebensmittelhandelskonzern Ahold Delhaize, zuletzt als CFO der stark wachsenden E-Commerce-Sparte der Supermarktkette Albert Heijn.
„Mit Jasper Eenhorst gewinnen wir einen profilierten Finanzexperten, der gleichzeitig Erfahrung und Erfolg im digitalen Geschäft mitbringt“, sagt Aufsichtsratschef Jan Pyttel. „In seiner vorherigen Position war er maßgeblich am Auf- und Ausbau des E-Commerce-Geschäfts der größten niederländischen Supermarktkette Albert Heijn beteiligt.“
„Ich freue mich sehr, meine Erfahrungen aus dem E-Commerce bei Shop Apotheke Europe einzubringen“, so Eenhorst. „Das Marktsegment Online-Apotheke wächst enorm, SHOP APOTHEKE EUROPE ist als einer der Marktführer in Europa optimal positioniert, das Potenzial Zug um Zug auszuschöpfen.“
Entsprechend niederländischem Recht wird Eenhorst im Rahmen der nächsten ordentlichen Hauptversammlung zur Wahl als Mitglieds des Vorstands der Gesellschaft vorgeschlagen.
APOTHEKE ADHOC Debatte